Die Bürger der Gemeinde Estenfeld müssen ab dem 1. Januar mehr für ihr Trinkwasser bezahlen. Kostet der Kubikmeter Wasser (1000 Liter) aktuell noch 2,97 Euro, verteuert er sich auf 3,45 Euro. Grund für diese Teuerung sind die vielen Reparaturen, die in den vergangenen Jahren das teilweise marode Netz an Geld verschlungen haben.
Die Debatte über die Preiserhöhung, über die der Rat in seiner letzten Sitzung des Jahres zu entscheiden hatte, fiel kurz aus. Ohne Gegenstimme winkte der Rat den neuen Preis durch. Ebenfalls einstimmig votierte der Rat für eine ganz leichte Preissenkung im Bereich Abwasser. Pro Kubikmeter Schmutzwasser sank der Preis von 2,26 auf 2,25 Euro, und das Niederschlagswasser fiel von 0,31 Euro pro Quadratmeter auf 0,28 Euro. Auch das gilt ab dem 1. Januar 2021.
Grundsätzlich sind die Gebühren für Abwasser und Trinkwasser kostendeckend zu gestalten, erklärte Kämmerin Anja Friedrich. Auch würden die Gebühren immer über festgelegte Zeiträume kalkuliert, in Estenfeld waren es drei Jahre. "Beim Abwasser haben wir fast eine Punktlandung geschafft", sagte die Kämmerin. Das gelang beim Trinkwasser nicht, dessen Preis auch über drei Jahre kalkuliert war.
"Wir haben jetzt den Kalkulationszeitraum auf vier Jahre ausgedehnt", so Friedrich, also für den Zeitraum 2021 bis 2024. Dann würde eine Neukalkulation erfolgen. Ob denn auch so etwas wie eine Zwischenkalkulation zu erwarten sei, wollte Ratsmitglied Thomas Herr wissen. Die Gebühren seien sowieso immer Bestandteil des Haushaltsplanes, so die Kämmerin, "und wenn wir da größere Abweichungen bemerken, werden wir uns das genauer anschauen".
Deutliche Unterdeckung von 370 000 Euro
Für das Trinkwasser hatte sich eine "deutliche Unterdeckung" ergeben, erläuterte die Kämmerin, "und zwar um 370 000 Euro". Dieser Fehlbetrag soll nun aus rechtlichen Gründen im neuen Kalkulationszeitraum ausgeglichen werden. Um die Gebühren für Trink- und Abwasser zu kalkulieren, hatte die Gemeinde die "kommunale Transparenz pro fide GmbH" aus Würzburg damit beauftragt. Und die sprach sich für einen vierjährigen Kalkulationszeitraum für Abwasser und Trinkwasser aus.