Die Katholisch-Theologische Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
trauert um ihr Mitglied Professor Dr. Franz Dünzl. Der Theologe starb im Alter von nur 58 Jahren am Donnerstag, 23. August.
Wie die Katholisch-Theologische Fakultät mitteilt, war Professor Dr. Franz Dünzl Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte des Altertums, christliche Archäologie und Patrologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Dünzl wurde 1960 in Regensburg geboren. Er studierte Theologie an den Universitäten Regensburg und Augsburg. Von 1985 bis 1987 war er Mitarbeiter in der Seelsorge am Dominikus-Ringeisen-Werk in Ursberg. Es folgte eine wissenschaftliche Tätigkeit am Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie der Universität Regensburg, wo er 1992 mit der Studie „Braut und Bräutigam. Die Auslegung des Canticum durch Gregor von Nyssa“ promoviert wurde. Im Jahr 1998 habilitierte er sich an der Universität Regensburg mit der Studie „Pneuma. Funktionen des theologischen Begriffs in frühchristlicher Literatur“. Kurz darauf wurde er zum Privatdozenten für das Fachgebiet Kirchen- und Dogmengeschichte des Altertums mit Patrologie ernannt. Als solcher wirkte er in Regensburg, bis er 2001 den Ruf auf den Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Altertums, christliche Archäologie und Patrologie an der Universität Würzburg erhielt.
Dünzl war Vorsitzender des Fördervereins „Freunde des Ostkirchlichen Instituts“ und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts. Seine besondere Sorge galt dabei auch der Fachvertretung für Ostkirchengeschichte und Ökumenische Theologie an der Würzburger Fakultät, für deren auf Zukunft hin gesicherte Finanzierung durch Drittmittel er sich immer wieder eingesetzt hat. Er veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Monographien und Aufsätze zu grundlegenden und speziellen Fragen der Kirchengeschichte. Breite Rezeption erfuhr vor allem seine Schrift „Kleine Geschichte des Trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche“, die auch ins Englische und Italienische übersetzt wurde, sowie „Fremd in dieser Welt? Das frühe Christentum zwischen Weltdistanz und Weltverantwortung“ (2015). Seit 2001 war Dünzl Mitherausgeber der Reihe „Fontes Christiani“.
Dekan Professor Dr. Martin Stuflesser würdigte insbesondere Dünzls Einsatz in Forschung und Lehre: „Er war ein von Studierenden wie Lehrenden gleichermaßen geschätzter Professor, dessen ungeheure fachliche Kompetenz sich mit einem großen Maß an Liebenswürdigkeit und echter Herzlichkeit verband. In Konfliktsituationen war er stets ein ehrlicher, nach gangbaren Lösungswegen suchender Makler, dessen Rat von allen dankbar gehört wurde.“ Dünzl sei bei den Studenten äußerst beliebt gewesen, seine Sondervorlesungen, etwa zu Weihnachten, hätten Kultstatus gehabt. Für sein Engagement als theologischer Lehrer wurde Dünzl 2005 mit dem „Preis für gute Lehre an den staatlichen Universitäten in Bayern“ des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Von 2011 bis 2013 bekleidete er das Amt des Dekans der Katholisch-Theologischen Fakultät.
Das Requiem für den Verstorbenen wird am Freitag, 31. August, um 10 Uhr in der Kirche Heiliger Geist in der Isarstraße in Regensburg gefeiert. Die Beisetzung folgt um 12 Uhr auf dem Dreifaltigkeitsbergfriedhof. Die Katholisch-Theologische Fakultät gedenkt des Verstorbenen in einem Requiem am Mittwoch, 17. Oktober, um 18 Uhr in der Jugendkirche im Kilianeum-Haus der Jugend, Ottostraße 1, in Würzburg.