Im Alter von 84 Jahren ist Anton Halbich, langjähriger Vorsitzender des Europa-Union-Kreisverbands Würzburg, gestorben. "Der Vorstand des Kreisverbands trauert um einen überzeugten Europäer, der jahrzehntelang uneigennützig und erfolgreich für die europäische Einigung eingetreten ist. Mit seinem Tod verliert die Europa-Union eine herausragende Persönlichkeit, die stets dem Dienst am Gemeinwesen verpflichtet war", schreibt der Kreisverband in einer Mitteilung, aus der im Wesentlichen auch die folgenden Informationen stammen:
Anton Halbich wurde 1940 in Eichstätt geboren und verbrachte seine Kindheit in Nürnberg; sie war geprägt von Bombendrohungen und Gasmaske. Sein späteres Studium absolvierte er an der Bischöflichen Pädagogischen Hochschule Eichstätt und war danach von 1966 bis 1972 Lehrer in Iphofen. Durch ein Zusatzstudium in den Fächern Politische Wissenschaften, Soziologie, Geschichte und Pädagogik an den Universitäten Erlangen und Würzburg erwarb Anton Halbich 1986 den akademischen Grad eines Magister Artium. Ab 1972 lehrte Halbich 33 Jahre bei der Bereitschaftspolizei in Würzburg In den Fächern Politische Bildung/ Zeitgeschehen, Deutsch, Kommunikation und Konfliktbewältigung.
Als leidenschaftlicher Pädagoge hat Halbich wesentliche Beiträge zu einer zeitgemäßen Ausbildungsreform geleistet. Darüber hinaus hat Anton Halbich nach der Wiedervereinigung beim Aufbau der Polizei in den neuen Bundesländern mitgeholfen, indem er in Dresden und Chemnitz Seminare über Strafrecht hielt. "Die Bürgerpolizei als Serviceleister", diesen Leitgedanken hat Halbich in der Ausbildung und in zahlreichen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften vertreten.
Verdienste hinsichtlich der europäischen Entwicklung
Ehrenamtlich hat Halbich sich jahrzehntelang für ein vereintes demokratisches Europa stark gemacht: Über 36 Jahre war Anton Halbich Vorsitzender des Kreisverbands Würzburg der Europa-Union, den er zu einem vielbeachteten Multiplikator der europäischen Idee gemacht hat. Von 2002 bis 2018 war Halbich zusätzlich stellvertretender Bezirksvorsitzender. Nach der Wende hat er bei der Gründung des Kreisverbandes in der Partnerstadt Suhl, beim Landesverband Thüringen und beim Landesverband Sachsen mitgewirkt.
Für seine Verdienste hinsichtlich der europäischen Entwicklung und sein uneigennütziges Wirken für eine demokratische Gesellschaft hat Anton Halbich mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter die Goldene Ehrennadel der Europa-Union Deutschland, die Europa-Medaille der EVP-Fraktion des Europaparlaments, die Ehrenmitgliedschaft der Europa-Union Unterfranken und die Ehrenmedaille des Oberbürgermeisters der Stadt Würzburg.
Für sein Engagement für den Schachsport in Unterfranken erhielt er die goldene Ehrennadel des unterfränkischen Schachverbandes; Halbich hat nicht nur selbst lange und erfolgreich Turnierschach gespielt und eine ganze Reihe von Titeln gewonnen. Als Pressewart des unterfränkischen Schachverbandes war er zudem viele Jahre In der Verbandsarbeit tätig. Zudem war Anton Halbich über Jahrzehnte freier Mitarbeiter der Main-Post und berichtete über den unterfränkischen Schach-Sport sowie aus dem Stadt- und Landkreisleben für die Lokalredaktion Würzburg.
"Die Europa-Union Würzburg und die Stadtgesellschaft verliert mit dem Tod von Anton Halbich eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die in besonderem Maße dem Gemeinwesen gedient und das Gemeinsame unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen positiv verstärkt hat. Sein Vermächtnis wird weiterleben", heißt es abschließend in der Pressemitteilung der Europa-Union.
Ein Requiem findet am 11. Oktober 2024 um 17:30 Uhr im Neumünster in Würzburg durch Weihbischof Reder statt. Die Beisetzung erfolgte im engen Familienkreis.
