Der Tourismus gilt als das wesentliche Thema der Allianz Maindreieck. Jetzt startet der jahrelange Findungsprozess für eine touristische Entwicklung in die Unterschriftenphase. Die Satzung für einen gemeinnützigen Tourismus-Zweckverband ist fertig.
Allianzmanager Bastian Lange tourt wieder einmal durch die Stadt- und Gemeinderatsversammlungen, um aus allen zwölf Mitgliedskommunen am Maindreieck das "Ja" zur fertigen und bereits rechtlich geprüften Satzung für einen Tourismus-Zweckverbands (ZV) zu bekommen.
Die Entscheidung zur Gründung war bereits 2019 gefallen. Die Satzung, der die Stadt- und Gemeinderäte nun zwischen Randersacker und Sulzfeld am Main zustimmen sollen, sieht einen Start des ZV zum 1. Januar 2022 vor. Als Sitz ist Sommerhausen vorgesehen. Der Name: Tourismusverband Maindreieck. Aufsichtsbehörde für den öffentlich-rechtlich verfassten ZV wäre das Landratsamt Würzburg.
Längerer Findungsprozess
Lange rekapituliert den längeren Findungsprozess hin zu einem dezentral angelegten Konzept für einen nachhaltigen und fairen Tourismus, für den Konsens besteht bei den Allianzgemeinden. Dabei sollen die Tourist-Informationen (TI) in Randersacker, Sommerhausen, Ochsenfurt, Marktbreit sowie die neu geplante TI in Sulzfeld bestehen bleiben. Mit einer Geschäftsführung würden sie standardisiert und interkommunal zusammenarbeiten. Im Gegensatz zu einer zentralen TI, gilt dieser Ansatz mit den örtlichen Ansprechpartnern als vorteilhaft, weil man überall gut vertreten und damit breit aufgestellt ist. Mit nur einer zentralen TI zu arbeiten, war schon bei früheren Ansätzen der Kooperation auf Ablehnung gestoßen.
Auch die Finanzierung hatte einer längeren Diskussion bedurft, um einen eigenen Kostenverteilungsschlüssel für die derzeit 150 000 Euro Jahresbudget zu finden. Letztlich einigte man sich auf einen Sockelbetrag sowie gemeindeabhängige Anteile die Einwohnerzahl, die Gesamtsteuereinnahmen und die Bettenkapazität betreffend. Ein Bonus wird für die Kommunen mit TI eingerechnet.
Die Geschicke des ZV bestimmt die Verbandsversammlung mit dem Verbandsvorsitzenden und einem Ausschuss. In die Versammlung werden neben den jeweils ersten Bürgermeistern anteilig weitere Vertreter der Mitgliedsgemeinden entsandt, einem ähnlichen Schlüssel folgend wie bei der Finanzierung. Ochsenfurt als größtes Verbandsmitglied würde nach derzeitigem Stand vier Verbandsvertreter stellen, Eibelstadt, Frickenhausen, Marktbreit, Randersacker und Sommerhausen jeweils zwei, alle anderen einen weiteren Vertreter zum Bürgermeister.
Eigene touristische Identität
Die Aufgabe des Zweckverbands ist, eine eigene touristische Identität und überregionale Wahrnehmung zu schaffen. Es gehe um die touristische Entwicklung des MainDreiecks mit marktfähigen Produkten wie dem Kultursommer, den Lange als Beispiel nannte. Der kreisübergreifende ZV trägt die Touristinformationen sowie die überregionale Anbindung beispielsweise an das Fränkische Weinland oder den Tourismusverband Franken.
In Randersacker, wo Allianzmanager Lange die fertige ZV-Satzung als erstes zur Abstimmung vorlegte, hatte ein technisches Problem einen Beschluss vereitelt. Die Satzung hatte nicht allen Marktgemeinderäten vorgelegen, weshalb der Tagesordnungspunkt vertagt wurde. Bis Ende September plant Lange, alle Beschlüsse beisammen zu haben.