Nach drei Jahren Coronapause so richtig Dampf ablassen konnte der Veitshöchheimer Carneval-Club 1966 (VCC) mit Sitzungspräsdient Manuel Seemann und der Club-Präsidentin Conny Lyding an der Spitze bei seiner ersten Prunksitzung in den vom BR bereits für die Fernsehsitzung farbenprächtig und stimmungsvoll umgebauten Mainfrankensälen. Seemann moderierte in souveräner Manier ein mit neun tänzerischen Einlagen, acht zündenden Büttenreden und vier musikalischen Nummern abwechslungsreiches Programm. Über 200 Aktive zündeten auf der Bühne über sechs Stunden lang bis weit nach Mitternacht für die 600 Gäste im Saal ein Feuerwerk der guten Laune.
Schon zur Halbzeit sprach der Vizepräsident des Fastnachtsverbandes Franken Norbert Schobert nach der Ehrung verdienter VCC-Mitglieder von einer fantastischen Sitzung mit einem Superprogramm, vollem Saal, toller Stimmung und einer hervorragenden Jugendarbeit des VCC. So begeisterten nach dem herzerfrischenden "Bibi Blocksberg"-Tanz der elf Tanzknirpse im Kindergartenalter die drei Garden mit einem schmissigen Marschtanz-Block, die 30 Girls der Weißen Garde mit ihrem Schautanz "Wo ist meine Mama?", die Rote Garde mit ihrem Schautanz "Till Eulenspiegel" . Die Tänzerinnen der Blauen Garde mit ihrem Schautanz "Du entscheidest!". So richtig ging die Post ab beim Schautanz "Ab in den Süden" der 19 bis zu 69 Jahre alten Aktiven des VCC-Männerballetts wie auch beim Schautanz "Die Highlights im Leben der Waltraud" der 17 ehemals aktiven Gardemädchen des VCC-Hupfdohlen-Balletts. Mit Samba-Rhythmen und Stimmungshits rissen die Schlappsau-Dudler des örtlichen Musikvereins das Publikum mit.
Seemann ist es zu verdanken, dass er heuer erstmals die Tanzsportgarde Veitshöchheim (TSGV) nach deren Vereinsgründung vor 20 Jahren als Gastgesellschaft bei einer VCC-Prunksitzung begrüßen konnte, deren Ü25-Garde "Tanzfieber" den Saal mit ihrem phänomenalen Schautanz "World of Musicals" zum Beben brachte. Gut an kamen auch die "Comödianten" Markus Finger und Klaus Irmer von der Gastgesellschaft "Laternche" aus Frankfurt, die angesichts der Staatsverschuldung eine Steuer für "Dummbabbler" für Politiker verordneten.
Aus der Riege der altgedienten Büttenrednerstars des VCC übrig geblieben ist einzig der 78-jährige "Flocky" Werner Siebentritt, der als "Muggenfänger" seinen 25. Auftritt in der Bütt hatte. In der Mingle-Rolle der Gisi suchte die VCC-Schriftführerin Carmen Kneitz bei ihrem Debüt ihren Traumprinzen.
Den Sitzungspräsidenten ärgerte, dass heuer erstmals aus den eigenen Reihen kein Tanzmariechen auftreten konnte. Dafür verpflichtete Seemann mit der 64-jährigen Margit Lehner von der FaGe "Rot-Weiß" Schirnding das "dienstälteste Tanzmariechen" Deutschlands. Als Volltreffer erwiesen sich auch die weiteren von Seemann von außerhalb geholten Entertainer, allen voran der Oberpfälzer Josef "Bäff" Piendl, der mit seinen Gstanzln zahlreiche Gäste im Saal frech auf die Schippe nahm.
Standing Ovation gab es auch für die Zellinger "Turedancer" für ihre fernsehreife Show "Am Pass der weißen Rose". Als Stimmungskanone brillierte der Leinacher Michael Bechold in der Rolle eines Rentners mit seinen ulkigen Lachern nach jedem Satz. Premiere hatte beim VCC der Dorfprozeltener Comedian Wolfgang Huskitsch mit seinem Spruch "Geht’s noch!?" Als Bauarbeiter erwiesen sich Lubber und Babbo alias Thomas Klug und Matthias Schmelzer aus Oberschwappach als höchst charmante "Besserwisser" und Problemlöser des Alltags. Aus den Reihen des VCC sorgten dann der langjährige Sitzungspräsident Erhard Sungl und Ralf Mahlmeister musikalisch für ein furioses Finale.