Von Japan bis nach Schweden: Wer durch die Eingangspyramide des Landesgartenschaugeländes 1990 schreitet, der tritt zur Reise um die Welt an. Am Fuße der Festung Marienberg schlängelt sich das Gelände der Landesgartenschau 1990 und entführt mit neun Gärten, die Würzburgs Partnerstädten gewidmet sind, in ferne Länder. Trotz seiner langen Geschichte gibt es auf dem Gelände stets Neues zu entdecken, so wurde dieses Jahr mit dem Umeå-Garten für die schwedische Partnerstadt der Letzte der Partnerschaftsgärten eingeweiht.
Die Partnerschaftsgärten sind ein Musterbeispiel für internationale Partnerschaft und Zusammenarbeit. Alfred Büstgens, Leiter des des Würzburger Gartenamts von 1976 bis 1995, erinnert sich noch genau an seine Zeit mit der Landesgartenschau. Aus den Partnerstädten reisten Landschaftsarchitekten aus dem jeweiligen Land an, um die Gärten möglichst authentisch umzusetzen. Besonders in Erinnerung blieben Büstgens die japanischen Landschaftsgärtner, die für den der Stadt Otsu gewidmeten Garten 250 Tonnen Granitfindlinge einzeln im Fichtelgebirge aussuchten und dann später beim Aufbau die Positionierung der Steine penibel dirigierten. Der Aufwand kann sich sehen lassen, auch heute noch sorgt der in typisch japanischer Bauweise gestalte Garten mit seinen Skulpturen und mit Goldfischen gefüllten Teichen für eine entspannte Atmosphäre.
Letzter Partnerschaftsgarten dieses Jahr eröffnet
Auch der erst dieses Jahr eröffnete Umeå-Garten wurde in Zusammenarbeit mit der schwedischen Partnerstadt errichtet. Hier lieferte der schwedische Landschaftsarchitekt Magnus Lingegård den Entwurf, den dann die Gartenämter Umeå und Würzburg zusammen umsetzten. Der Garten ist der Landschaft der schwedischen Stadt Umeå nachempfunden, eine Wand aus Birkenholz symbolisiert die üppigen Wälder der Region. Das Tiefland der schwedischen Partnerstadt wird durch einen Heureiter verkörpert, während ein Streifen aus blau blühenden Pflanzen den ortsansässigen Fluss Umeälven repräsentiert. Mit der Errichtung des Umeå-Garten sind nun alle Partnerstädte im Park vertreten.
Auch neben den Partnerschaftsgärten hat das Gelände der Landesgartenschau 1990 einiges zu bieten. Die zahlreichen Grünanlagen fügen sich nahtlos in die historische Umgebung ein und wollen entlang verwinkelter Wege erkundet werden. Ob der Rosengarten mit seinen prächtigen Blüten oder der Bach am Grabenweiher im Luitpoldgraben, es ist gibt immer etwas zu entdecken. Ein Higlight für Familien ist der Wasserspielplatz, der dieses Jahr neu aufgebaut wurde. Hier können Kinder, geschützt durch die Sonnensegel, im Wasser und mit den neuen Geräten spielen.
Mainfränkische Werkstätten und Gartenamt sorgen für Ordnung
"Einen Garten ohne Arbeit, den gibt es nicht", da sind sich Büstgens und der jetzige Gartenamtsleiter Helge Grob einig. Acht Mitarbeiter der Mainfränkischen Behindertenwerkstätte würden, unterstützt durch drei Gärtner des Gartenamts, die Instandhaltung des Geländes stemmen, so Grob. Er freue sich über die Zusammenarbeit mit den Werkstätten, denn nur dadurch könne der Arbeitsaufwand für eine von Würzburgs schönsten Grünanlagen bewältigt werden.