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VEITSHÖCHHEIM
Tierarzt-Praxis vom Vater an den Sohn übergeben
Ein bisschen Wehmut kam auf, als Herbert Konrad sein Tierpraxis-Schild ab- und sein Sohn Gregor das seinige anschraubte.
Foto: Dieter Gürz | Ein bisschen Wehmut kam auf, als Herbert Konrad sein Tierpraxis-Schild ab- und sein Sohn Gregor das seinige anschraubte.
Dieter Gürz
 |  aktualisiert: 08.04.2017 03:32 Uhr

Nach 34 Jahren als selbstständiger Tierarzt, zunächst in Zell und seit 1986 in Veitshöchheim, setzte sich Herbert Konrad im Alter von 67 Jahren zum 1. April zur Ruhe. Seine Praxis haben sein Sohn Gregor und Christine Koopmann nahtlos übernommen.

Konrad hatte seine Ausbildung als Tierarzt für Kleintiere und Pferde durch Weiterbildungen in Homöopathie und Akupunktur ergänzt. Auch überregional war er bekannt für seine alternative Schiene und für seine neuraltherapeutischen Behandlungen bei chronischen Schmerzen. Zu ihm seien Tierbesitzer im Umkreis von 150 Kilometer gekommen, auch aus Heidelberg, Frankfurt und Nürnberg, berichtet Herbert Konrad.

Schon am ersten Tag seiner Selbstständigkeit sei er nach Zellingen gerufen worden, um ein Zirkuskamel mit einem Abszess zu behandeln. Kurz darauf habe ihn eine Medizinerin zu Hilfe gerufen: ihr Dalmatiner habe einen Holzbock. Stattdessen stellte er eine entzündete Brustwarze fest. Er habe diesen Fall deshalb noch so genau in Erinnerung, weil es das einzige Mal war, dass ihn ein Hund während der Behandlung in die Hand gebissen habe.

Man muss bei den Erzählungen von Konrad Senior allerdings aufpassen, dass man nicht auf sein Jägerlatein hereinfällt. Denn er ist, seit er mit 17 Jahren den Jugendjagdschein ablegte, leidenschaftlicher Jäger, war von 1989 bis 2000 Vorsitzender des Kreisjagdverbandes und geht seinem Hobby nach wie vor in seinem Jagdrevier in Rimpar nach.

Konrads Sohn Gregor ist 30 Jahre alt. Er hatte eine zunächst eine zweijährige Berufsausbildung in der väterlichen Praxis zum tiermedizinischen Fachangestellten absolviert, studierte dann in Budapest und Gießen und verbrachte zuletzt eine zweijährige Assistenzzeit in Kliniken.

Seine Partnerin Christine Koopmann ist 29 Jahre alt, hat auch eine zweijährige Berufsausbildung in einer Kleintierpraxis zur Tiermedizinischen Fachangestellten gemacht und dann in Gießen studiert, wo sich die beiden kennenlernten. Zuletzt war sie Assistentin in einer Kleintierpraxis. Nach einer Schwangerschaftspause wird sie zum Team stoßen.

„Damit es einen fließenden Übergang gibt, bleibt uns mein Vater noch einige Zeit erhalten und steht uns mit Rat und Tat zur Seite“ freut sich Gregor Konrad. Das Leistungsspektrum der Praxis soll sich durch den Übergang nicht verändern. Hinzu komme moderne Diagnostik wie digitales Röntgen und Ultraschall.

 
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