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Würzburg
Tier und Queer
Sebastian Maas hat bei exotischen Motiven auch den Postkolonialismus um Blick.
Foto: Joachim Fildhaut | Sebastian Maas hat bei exotischen Motiven auch den Postkolonialismus um Blick.
Joachim Fildhaut
 |  aktualisiert: 27.10.2024 02:29 Uhr

Der Kunstverein Würzburg stellt auf seinem Schiff Arte Noah im Alten Hafen Malerei von Sebastian Maas aus. Der 40-Jährige war an der Münchner Akademie Meisterschüler von Karin Kneffel, die ein solches Aufbaustudium bei Gerhard Richter absolvierte. Tatsächlich setzt Maas eine Tradition des durchreflektierten Realismus fort. Zugänglicher als die drei Großformate sind die 26 Menschen-Affen-Porträts in Öl auf knapp A4-großen Lkw-Planenstücken. Selbstbildnisse in Frauenrollen wechseln ab mit Tierstudien, an denen auch der zoologische Laie erkennt: Maas hat jedes Mal eine bestimmte Affenart im Sinn, und jedes Exemplar ist in der jeweiligen Situation äußerst präsent. Das steht schonmal in klarem Kontrast zu den queeren Selbstinszenierungen des Künstlers direkt nebenan. Außerdem führt diese Konstellation zu der Frage: Wie sieht es mit den Affen aus? Gleiten da auch die Übergänge zum Menschen hin oder gibt es klare Grenzen?

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