Für ihr Wirken um die Völkerverständigung ehrte die Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten, Christa Naaß, in der Stadtratssitzung die Stadt Uffenheim, die seit 2006 mit Kolbudy in der Woiwodschaft Pommern eine lebendige Partnerschaft pflegt. Sie überreichte Bürgermeister Wolfgang Lampe Urkunde und Medaille.
Im Zeichen des 20-jährigen Bestehens der Regionalpartnerschaft zwischen dem Bezirk Mittelfranken und der Woiwodschaft Pommern weilte jüngst eine Delegation mit Bezirkstagspräsident Armin Kroder an der Spitze auf Einladung von Marschall Mieczyslaw Struk in Danzig. Bei einem Festakt wurden neben verdienten Einzelpersonen auch die mittelfränkischen Gemeinden, die eine Partnerschaft mit einer Kommune aus Pommern pflegen, für ihr Wirken um die Völkerverständigung ausgezeichnet. Im Namen der polnischen Region überreichte die Beauftragte des mittelfränkischen Bezirkstages für die Regionalpartnerschaft mit der Woiwodschaft Pommern und Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten, Christa Naaß, diese Auszeichnung, eine von Mieczyslaw Struk und dem Vorsitzenden des Sejmik, Jan Kleinszmidt, unterschriebene Dankurkunde und eine Medaille nun an die Stadt.
Lebendige Partnerschaft
Uffenheim verbindet eine langjährige und tiefe Freundschaft mit Kolbudy, sind sich Bürgermeister Wolfgang Lampe und Christa Naaß einig. Bei der Feier in Danzig sei die Lebendigkeit der Partnerschaft besonders betont worden.
In Mittelfranken unterhielten vier weitere mittelfränkische Kommunen eine Partnerschaft nach Pommern: Wendelstein und Zukowo (seit 2000), Stein und Puck (seit 2004), Burghaslach und Przywidz (seit 2007) sowie Uehlfeld und Trabki Wielkie (seit 2012). Mit vielen Menschen zusammen füllten diese Kommunen die Partnerschaft mit Leben, die Pommern und Mittelfranken seit 20 Jahren hätten.
In Uffenheim habe der Schüleraustausch einen hohen Stellenwert. Kinder und Jugendliche würden so an Europa und europäische Werte herangeführt. Das sei umso wichtiger in einer Zeit, in der Menschen und einige Länder Europa in Frage stellten. Leider auch in Polen, bedauerte Naaß. Durch Partnerschaftsarbeit werde Europa erlebbarer. Indem man sich kennenlerne, würden Barrieren abgebaut.
Deshalb wisse sie um die Bedeutung partnerschaftlicher Begegnungen. Neben dem Schüleraustausch nannte sie die Arbeit des Deutsch-Polnischen Partnerschaftsvereins, die Begegnungsfahrten der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Uffenheim oder der Ministranten, die Besuche an Walpurgi in Uffenheim und die Teilnahme beim Ball der Senioren in Kolbudy.
Eine Brücke, an der man täglich neu bauen muss
Wichtig sei, dass die Menschen auf der unteren politischen Ebene zusammenarbeiten. "Die Feier in Danzig hat gezeigt, wie gut wir zusammengewachsen sind", sagte Naaß. Sie verglich die Partnerschaft mit der Ehe. Der Psychologe Ulrich Beer habe über diese gesagt, dass sie eine Brücke sei, die man täglich neu bauen müsse. Am besten von beiden Seiten. Die Brücken eben auch nicht abbrechen lassen, sei ein Teil der Partnerschaftsarbeit. Diese sei auch Erinnerungs- und Friedensarbeit.
Nach Bürgermeister Lampe bedankte sich auch der Vorsitzende des Deutsch-Polnischen Partnerschaftsvereins und Stadtrat Thomas Gröschel für die Auszeichnung. Beide versprachen, an der Partnerschaft mit Kolbudy weiterzuarbeiten, auch wenn die Pandemie derzeit persönliche Begegnungen gar nicht oder nur stark eingeschränkt möglich mache.