Zum Glück eher harmlose Tornados sorgten am Freitag in ganz Unterfranken buchstäblich für Wirbel. Das in dieser Region eher seltene Phänomen wurde von zahlreichen Lesern zwischen Würzburg, Schweinfurt, Ochsenfurt und Gerolzhofen bemerkt und fotografiert.
Die Einsatzzentralen meldeten nach aktuellem Stand aber bislang keine Schäden aufgrund des Phänomens. Ganz unerwartet kamen die Windhosen nicht. "Unwetterlage spitzt sich zu: Erhöhte Tornado-Gefahr von Köln bis Dresden" hatten Wetterdienste wie The Weather Channel zuvor angekündigt.
Wie entstehen Tornados?
Tornados bilden sich meist aus großen Gewitterwolken, die auch immer für Aufwinde sorgen. Gleichzeitig braucht es aber auch noch die sogenannte Scherung. Das bedeutet, dass der Wind in unterschiedlichen Höhen unterschiedlich stark weht, oder dass er sich mit zunehmender Höhe in der Richtung ändert.
Dann kann sich eine rotierende Windwalze bilden. Diese rotierenden Windkörper drehen sich zunächst einmal in horizontaler Richtung. Bildet sich nun in diesem Umfeld eine Gewitterzelle, dann kann sich der Rotationskörper aufrichten. Unter anderem in der Nähe von Würzburg sowie bei Gerolzhofen hatten sich am Freitagnachmittag solche Trichterwolken Richtung Boden geschraubt. Diese rotierenden Wolken werden auch als "Funnel Clouds" bezeichnet.
Wie wird das Wetter?
Laut dem Meteorologen Dominik Jung von wetter.net wird es bis zum 8. Juni bundesweit "nass weiter gehen". Aus dieser Wetterlage gebe es "kein Entrinnen". Als Grund nannte er die Hochdruckgebiete über Osteuropa und dem Atlantik, zwischen denen Deutschland sprichwörtlich eingeklemmt ist.
"Das fette Hoch Uwe über Osteuropa bleibt da sehr stabil hängen", so der Meteorologe. "Mittendrin schwurbeln die Tiefs umher, die ihre nasse Fracht immer wieder zum gleichen Ort bringen." Die Folge könnten plötzliche Sturzfluten sein.
Ähnlich fasste es der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seiner Zehn-Tage-Vorhersage für Deutschland zusammen: Das Wetter bleibt "unbeständig, mit Schauern und Gewittern, teils auch mit länger andauerndem Regen."