Der "magische Ort" des Frankenweins (terroir f) in Thüngersheim, der dem Thema "Wein und Mythologie" gewidmet ist, ist nun durch eine ergänzende Ausstattung noch attraktiver geworden. Mehr Sitzmöglichkeiten und Beschattungen sorgen für einen gesteigerten Aufenthaltswert. An den Kosten von 53 000 Euro beteiligten sich neben der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) auch die Gemeinde Thüngersheim, der örtliche Weinbau- und Tourismusverein sowie ortsansässige Winzer und Gewerbetreibende.

Zwanzig solcher magischen Orte des Frankenweins an repräsentativen Stellen gibt es mittlerweile in Wein-Franken. Jener am Fischberg in Thüngersheim ist einem besonderen Hintergrund gewidmet. Der griechischen Mythologie entsprechend, finden sich dort in spektakulärer Darstellung Ariadne, die erste Weinkönigin und Dionysos, der Gott des Weines, mit ihrem Sohn Oenopion, dem ersten Winzer. Auf dem weitläufigen Areal schien die touristische Attraktion des Ortes schlechthin seit der Fertigstellung im Mai 2019 allerdings etwas verloren. Auf dem Hochplateau über den Weinbergen bezog sich der Wunsch nach einer ergänzenden Ausstattung unter anderem auch auf einen Sonnenschutz für die sommerlichen Besucherinnen und Besucher.

Muschelkalk, Eichenholz und Weinstöcke als Schattenspender

So entwickelte das bereits an der ursprünglichen Entstehung beteiligte Landschaftsplanungsbüro arc.grün (Kitzingen) einen Entwurf zu einer attraktiven ergänzenden Gestaltung des Areals. Regional orientiert, wurden hierzu die Materialien aus Muschelkalk und Eichenholz für Wellenliegen, Stehtische und Sitzmöglichkeiten gewählt. Ergänzt wurde auch der Bereich der bestehenden Sitzgruppe durch eine stählerne Pergola. Der Bepflanzung mit Weinstöcken und Glyzinien mit den auffälligen, hängenden Blüten-Trauben dient sie als Rank-Hilfe.

Auf die Möglichkeit einer Abfallbeseitigung wurde bewusst verzichtet. "Damit soll der zunehmenden Unsitte, Unrat vor Ort zu hinterlassen, von vorneherein die Grundlage entzogen werden", betonte Norbert Häglsperger, Tourismus- und Gewerbe-Beauftragter der Gemeinde. Stattdessen werde Bürgermeister Michael Röhm noch eine treffende freundliche schriftliche Aufforderung entwerfen, keinen Unrat am magischen Ort zu hinterlassen, kündigte Häglsperger an. Modifiziert wurde auch die mehrfach schon durch Vandalismus in Mitleidenschaft gezogene Informationssäule.

Viele Ideen für kulturelle Veranstaltungen im Weinberg

Mit Unterstützung der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) als Initiator der magischen Orte des Frankenweins sorgte die Gemeinde Thüngersheim für die Planung, Realisierung und Finanzierung der ergänzenden Ausstattung. 29 000 Euro betrug laut Bürgermeister Michael Röhm der Gemeindeanteil an den Gesamtkosten von 53 000 Euro. Winzer und Weinbaubetriebe wie etwa Felix Klüpfel und Winzermeister Michael Göpfert vom Weingut Gebrüder Geiger unterstützten die Ausgestaltung des magischen Ort auch aktiv durch Eigenleistung.

Derweil fiebern Barbara Schreck, Vorsitzende des Weinbauvereins, und die Vorsitzende des Tourismusvereins, Monika Bauer, mit Norbert Häglsperger dem Frühjahr entgegen. Dann sollen entsprechend anspruchsvolle kulturelle Veranstaltungen am Thüngersheimer terroir f  stattfinden. "Ideen gibt es reichlich", verrät Häglsperger.