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ROTTENDORF
Thomas Lurz macht Mitarbeiter fit
Achim Muth
 |  aktualisiert: 10.02.2016 03:38 Uhr

Der Traum von Olympia in der Sehnsuchtsstadt Rio de Janeiro wird für sechs Unterfranken wahr: Kerstin Tietz (30) aus Gerbrunn, Gerald Fuchs (47) aus Höchberg, Tanja Jeßberger (30) aus Zellingen, Florian Wirth (31) aus Rimpar, Annika Rehm (32) aus Veitshöchheim und Minka Lüsse (26) aus Würzburg haben im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements beim Modekonzern s.Oliver eine einwöchige Reise zum Sport-Höhepunkt des Jahres im August in Brasilien gewonnen.

Als Fernsehzuschauer war Firmenboss Bernd Freier von den Olympischen Spielen 2012 in London so begeistert, dass in ihm die Idee eines firmeninternen Wettkampfs reifte. Er verpflichtete Thomas Lurz, zwölfmaliger Weltmeister im Langstreckenschwimmen und dreimaliger Olympiateilnehmer, als Sport-Botschafter und Verantwortlichen für das Projekt mit dem Namen „Ready.Steady.Go!“. Personalchef Reinhold Werthmann sagte zum Start: „Wir wollen uns an dem sensationellen Erfolg der britischen Olympioniken ein Beispiel nehmen.“ Die Gastgeber hatten damals 29 Goldmedaillen gewonnen.

„Ein modernes Gesundheitsmanagement ist für Firmen heutzutage sehr wichtig“, sagt Lurz und entwickelte ein Sportprogramm für die Mitarbeiter: Er selbst leitet das wöchentliche Schwimmtraining, aber auch für Sportarten wie Volleyball, Laufen oder Basketball wurden teils namhafte Übungsleiter wie Jan Diekow oder Christoph Henneberger verpflichtet.

Schnell infizierten sich die Mitarbeiter in der Zentrale in Rottendorf (Lkr. Würzburg) mit dem Sportvirus, mittlerweile nehmen bis zu 300 Angestellte an den wöchentlichen und von der Firma finanzierten Kursen teil. Rund eine halbe Million Euro lässt sich s.Oliver das auf vier Jahre angelegte Programm kosten.

Thomas Lurz analysiert die sportlichen Fortschritte der Teilnehmer, jeder besitzt einen Fitness-Pass. Schließlich lockten am Ende des Programms sechs Flugreisen nach Rio zu den Olympischen Spielen. „Viele Mitarbeiter haben sich super entwickelt“, so der Silber-Gewinner von London, „dabei war nicht die absolute Leistung entscheidend, also wer am schnellsten schwimmt oder läuft, sondern das Engagement und die individuelle Verbesserung.“

So landeten die Namen von 35 Mitarbeitern im Lostopf, aus denen Thomas Lurz im Rahmen der Weihnachtsfeier die sechs Gewinner zog.

„Das wird für alle ein gigantisches Erlebnis, das sie ihr Leben lang nicht mehr vergessen werden“, sagt Lurz. „Das wird richtig cool“, sagt IT-Assistentin Tanja Jeßberger, deren Schwimmkünste sich vor dem Projekt auf eine Bahn Brustschwimmen reduzierten. Heute schafft sie locker 2000 Meter in der Kraultechnik.

Auf den exklusiven Besuch im Athletendorf freut sich Controller Gerald Fuchs: „Seit 1976 interessiere ich mich für Olympia. Das mal live erleben zu dürfen, ist eine spannende Geschichte.“ Der 47-Jährige ist beim Schwimmen und Laufen dabei: „Regelmäßiges Training in einer Gruppe erleichtert den Einstieg und erhöht die Motivation“, sagt Fuchs.

Worte, die Thomas Lurz gerne hört. Denn das Projekt wird nach Rio weitergehen.

 
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