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KÜRNACH
Thomas Kreuzer beim Starkbieranstich der CSU in Kürnach
CSU-Starkbieranstich im „Tempel schwarzer Brüderlichkeit“, von links stellvertretender Landrat Waldemar Brohm (verdeckt), Landtags-Fraktionschef Thomas Kreuzer, Bezirks und Kreisrätin Elisabeth Schäfer, Landtagsabgeordneter Oliver Jörg, Kreisvorsitzender Thomas Eberth, Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder, Landtagsabgeordneter Manfred Ländner und Landrat Eberhard Nuß.
Foto: Gerhard Meissner | CSU-Starkbieranstich im „Tempel schwarzer Brüderlichkeit“, von links stellvertretender Landrat Waldemar Brohm (verdeckt), Landtags-Fraktionschef Thomas Kreuzer, Bezirks und Kreisrätin Elisabeth Schäfer, ...
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:37 Uhr

Mögen auch Zweifel aufgekommen sein, ob der Aschermittwoch der CSU in Passau tatsächlich noch der größte politische Stammtisch Bayerns ist – der größte politische Stammtisch im Landkreis Würzburg steht ganz ohne Zweifel in Kürnach, wo Statthalter Quirinius von Quirnaha zum Beginn der Fastenzeit im „Tempel der schwarzen Brüderlichkeit“ die Welt erklärt.

Den Vorsitzenden der Landtagsfraktion, Thomas Kreuzer, hatte der CSU-Kreisverband in diesem Jahr zum Starkbieranstich eingeladen. Und der nutzte seine Rede vor allem, um die christsozialen Parteigänger auf den bevorstehenden Bundestagswahlkampf einzuschwören.

Katastrophensicheren Zapfhahn

Zuvor jedoch kam Thomas Kreuzer die Aufgabe zu, das erste Fass Starkbier anzustechen. Weil dies in den Vorjahren gelegentlich in einer Riesensauerei geendet war, hat die Würzburger Hofbräu eigens einen katastrophensicheren Zapfhahn herstellen lassen. Geschäftsführer Norbert Lange überreichte ihn an Thomas Kreuzer und der trieb ihn mit zwei Schlägen mühelos ins Spundloch. Nichts war's mit der Bierdusche für die vorderen Reihen.

Es sind die Leistungen der CSU in Bayern, die Thomas Kreuzer erwartungsgemäß in den Mittelpunkt seiner Rede stellt. In der Inneren Sicherheit habe der Freistaat die Nase vorn, ebenso wie in Sachen Bildung. Dank einer soliden Haushaltspolitik komme Bayern seit Jahren ohne Neuverschuldung aus und sei bei gleichbleibender Entwicklung bis 2030 schuldenfrei.

Gleichzeitig sorgten der „größte kommunale Finanzausgleich aller Zeiten“ und die niedrigste Arbeitslosenquote der Republik dafür, dass es auch Städten und Gemeinden gut gehe und in allen Regionen Bayerns nahezu gleiche Lebensbedingungen herrschen.

Den Vergleich zieht Kreuzer zu rot-grün regierten Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, wo die Zahl der Wohnungseinbrüche sechsmal so hoch sei wie in Bayern und sich ein Innenminister – wie im Fall des Attentäters vom Berliner Weihnachtsmarkt – hinter der Polizei verstecke, statt die Verantwortung für Fehler bei der Terrorismus-Bekämpfung zu übernehmen.

Beim Umweltschutz vorn

Auch beim Umweltschutz liege Bayern weit vor den Ländern im Norden der Republik. Statt die Landwirtschaft zu verteufeln, wie unlängst Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) mit ihrer Bauernregel-Kampagne, setze Bayern auf eine gewachsene bäuerliche Landwirtschaft und werde dafür mit einer intakten Kulturlandschaft belohnt.

Es sind Wahlkampfzeiten, das ist in Kreuzers Worten unüberhörbar. Der Fraktionschef warnt vor SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz als dem „Wunderheiler von Würselen“, der sich im EU-Parlament noch dafür eingesetzt habe, Staatsschulden zu vergemeinschaften. Und er warnt vor der AfD, „bei denen zu viel Braunes drin ist“ und deren Wahl am Ende nur zur Stärkung der Linken beitragen würde.

Aber der frühere Richter bleibt auch dabei betont sachlich. Etliche der rund 900 Besucher im Saal hätten sich wohl schärfere Attacken auf den politischen Gegner gewünscht. Erst als Kreuzer für die Verteidigung der Leitkultur eintritt und fordert, die Zuwanderung in unsere Sozialsysteme zu stoppen, brandet lauter Applaus auf. „Die Menschen bei uns sind hilfsbereit, aber sie wollen, dass Bayern Bayern bleibt.“

Verrückte Welt

Leichter fällt es dem Landtagsabgeordneten Manfred Ländner, sein Publikum mitzureißen. Als Quirinius von Quirnaha mit goldenen Lorbeeren bekränzt, lässt er seinen Blick in die Welt schweifen, und stellt fest, wie irre die inzwischen geworden sei. So sei es doch verrückt, wenn heute „jeder Pups auf politische Korrektheit überprüft wird“ und uns durch „politische Dummschwätzer“ der Blick aufs wahre Leben verstellt wird.

„Wenn das so weitergeht, haben wir immer mehr Menschen, die die Relativitätstheorie erklären können aber unfähig sind, eine Bierflasche mit dem Feuerzeug aufzumachen“, prophezeit Quirinius. Auf einen einfachen Nenner gebrachte Einsichten, wie es einem politischen Stammtisch gebührt.

Und nichts anderes soll der Starkbieranstich schließlich sein. Für den musikalischen Rahmen hatte dabei die „Körnier Dorfmusik“ gesorgt.

Paraderolle: Manfred Ländner als Quirinius von Quirnaha
| Paraderolle: Manfred Ländner als Quirinius von Quirnaha
 
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