Thomas Hupp, der Tausendsassa an Schlagzeug und Percussion ist nach fast 40 Jahren als Musiklehrer an der Musikschule Würzburg vor kurzem in den Ruhestand gegangen. Doch so richtig ruhig wird es nicht werden. Zu viele Projekte spuken ihm im Kopf herum. Er will weiterhin Unterricht geben in seinem eigenen Übungsraum in Höchberg, zum anderen sind es aber auch Auftritte mit verschiedenen Bands oder die Veranstaltung von "Drum Days", also Tagen und Workshops, die sich nur mit Schlagwerkzeugen beschäftigen.
Thomas Hupp: Eigentlich fast so wie immer, ich sitze noch jeden Tag an meinen verschiedenen Schlagwerkzeugen und übe oder gebe Privatunterricht.
Hupp: Nein, und das will ich auch gar nicht, denn die Musik gehört zu meinem Leben. Schon als Jugendlicher begeisterte mich das Schlagzeug und das ist bis heute so geblieben. Von meinen Anfängen als Drummer in einer Schülerband bis heute ist natürlich viel passiert, aber dem Schlagzeug bin ich treu geblieben.
Hupp: Es war die Zeit des Rock, die mich auf diese Art von Musik setzen ließ. Damals kam auf, dass die Schlagzeuger mit Soli glänzen konnten. Da war für mich klar, das will ich auch können.
Hupp: Ja, ich nahm Unterricht und war scheinbar nicht so schlecht, denn der damals führende Schlagzeuger und Percussionist Professor Siegfried Fink nahm mich als Schüler an der Musikhochschule in Würzburg an. Wir waren damals eine eingeschworene Gemeinschaft, die gerne auch zusätzliche Arbeiten übernahmen und so kam ich zu meinen ersten Workshops mit den absoluten Koryphäen der damaligen Zeit.
Hupp: Schon immer übte die indische Musik eine Faszination auf mich aus. Zuerst geschah das intuitiv durch Hören ohne bewusste Analyse. Das änderte sich 1985, nach Abschluss meines klassischen Schlagzeugstudiums, als ich meine indische Frau Banoo kennenlernte. Sie lud mich nach Mumbai ein, wo ich wenig später meinen ersten Unterricht in Tabla Aneesh Pradhan im indischen Musikinstitut Sangit Mahabharati nahm. Durch die Tabla habe ich ein ganz anderes Klangempfinden entwickelt.
Hupp: Ja, genau. 1991 erschien ein Erfahrungsbericht meiner bisherigen Studien indischer Percussion als Buch unter dem Titel "East-West in Rhythm". Bis heute bin ich ein Lernender geblieben, denn das Tabla-Studium hört nie auf.
Hupp: Das letzte Mal war ich 2018 in Indien und jetzt habe ich auch mehr Zeit für einen längeren Aufenthalt.
Hupp: Nein, dafür bin ich noch viel zu aktiv. Ich plane noch weitere Workshops hier in der Gegend oder auch in ganz Deutschland. So schweben mir in der Kulturscheune die "Höchberger Drum Days" vor, aber da bin ich noch in Verhandlungen mit der Kulturmanagerin Franciska Bouma. Und so ganz möchte ich meine Lehrtätigkeit noch nicht beenden. Viele Schüler wollen weiterhin von mir unterrichtet werden, das mache ich eben jetzt von zu Hause aus.
Hupp: Die sogenannte Weltmusik hat es mir angetan, von daher kann ich mir sowas gut vorstellen. Mit dem damaligen Kulturreferenten Reinhard Klinger habe ich viele Experimente gewagt, vielleicht klappt das ja heute auch noch.