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Therapie möglichst früh beginnen
Würzburg (ga) Die Stiftung Juliusspital hat in ihrem Krankenhaus einen Bereich zur Frührehabilitation von Schlaganfallpatienten und Schädel-Hirn-Verletzten (Phase B) neu eingerichtet. Bisher gab es derartige Einrichtungen in Bad Neustadt, Regensburg und Nürnberg.
Ärzte und Pflegepersonal nennen die       -  Ärzte und Pflegepersonal nennen die Zweibettzimmer auf der Station auf
Grund ihrer Ausstattung Halb-Intensivstation. Unser Bild zeigt von links:
Krankenhausleiter Walter Herberth, Dr. Hans Molitor, Petra Budig, Leiterin
der Station 14 und Claudia Kübert-Sponner, Leiterin der
Physiotherapie-Abteilung.
Foto: FOTO GABRIELE ANTRECHT | Ärzte und Pflegepersonal nennen die Zweibettzimmer auf der Station auf Grund ihrer Ausstattung Halb-Intensivstation. Unser Bild zeigt von links: Krankenhausleiter Walter Herberth, Dr. Hans Molitor, Petra Budig, ...
Redaktion
 |  aktualisiert: 15.12.2020 12:10 Uhr
Am ersten September wurde auf der frisch sanierten Station 14 im Fürstenbau der erste Patient der "neurologischen Frührehabilitation" aufgenommen. Wie der Chefarzt der neurologischen Abteilung des Juliusspital-Krankenhauses, Dr. Hans Molitor, auf einer Pressekonferenz betonte, handelt es sich dabei nicht um eine Rehamaßnahme im herkömmlichen Sinn.

Bei der neurologischen Früh-Rehabilitation gehe es vielmehr um eine Krankenhausbehandlung, die die neurologische Akutbehandlung Schwerkranker mit einer neurologischen Rehabilitation kombiniere. Ziel ist der möglichst frühe Beginn der Therapie. Die frühe rehabilitative Behandlung könne bereits auf der Intensivstation beginnen.

Molitor erläuterte dies an Hand eines Beispiels: Ein Patient mit einer schweren Hirnblutung, der in einem auswärtigen Krankenhaus operativ behandelt wurde, werde beispielsweise vom Juliusspital-Krankenhaus noch beatmet auf die Intensivstation aufgenommen. Dort beginne neben der üblichen Therapie bereits die frühe rehabilitative Behandlung. Nach der Entwöhnung von der Beatmung werde der Patient in den mit Monitoren ausgestatteten Bettenbereich der neurologischen Frührehabilitation weiter therapiert.

Aufgenommen in der neuen Frührehaeinheit werden Patienten mit sehr schweren Einschränkungen des Bewusstseins, der Wahrnehmung, sowie schweren körperlichen Einschränkungen, wie zum Beispiel Lähmungen, Schluckstörungen und Beeinträchtigungen des Gehvermögens. So gehören zum täglichen Ablauf in der Abteilung unter anderem Waschtraining, Anziehtraining, Esstraining, die Versorgung von Trachealkanülen und die Mobilisation der Patienten.

Eine günstige Rehabilitationsprognose ist Voraussetzung für die Behandlung, die im Durchschnitt 30 bis 40 Tage dauert. Danach kann sich je nach Verlauf der Erkrankung eine weiterführende Rehabilitation (Phase C) in einer Rehabilitationsklinik anschließen.

Eine Reha, die schon in der akuten Krankheitsphase beginne, so Molitor, könne nur durch die Zusammenfassung der notwendigen Disziplinen und Berufsgruppen geleistet werden. Im Falle des Juliusspitals, das als Akutkrankenhaus auch über eine neurologische Akutabteilung und die erforderlichen Nachbardisziplinen verfügt, stelle dieser neue Leistungsbereich eine sinnvolle Ergänzung dar.

So hat das wohl auch das Bayerische Sozialministerium gesehen, das, so Krankenhausleiter Walter Herberth, nach "einem durchaus als wechselhaft zu bezeichnenden Genehmigungsverfahren" im Juni dieses Jahres die Frührehabilitation als neue Leistung genehmigte. Ein weiterer Vorteil des Juliusspitals, so Oberpflegamtsdirektor Rainer Freiherr von Andrian-Werburg, stellt seine zentrale Lage und die Bahnhofsnähe dar. Die Unterstützung durch die Angehörigen sei für die Patienten enorm wichtig.

 
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