Zum Dauerbrenner mutiert, so scheint es, das Thema Kindergarten und der Waldkindergarten im Besonderen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung lagen zwei Anträge zum Thema Waldkindergarten (WaKi), ein Zuschuss für einen Bauwagen sowie die Klärung über den endgültigen Standort vor. Auch das Thema Regelkindergarten mit Anbau des bestehenden Gebäudes hängt noch in der Schwebe.
Das Gebäude in der Mühlgasse, das letztmalig im Jahr 1992 saniert wurde, ist zu klein. Es wurden bereits zwei Gruppen des St. Andreas Kindergartens in der Alten Schule untergebracht. Seit einigen Monaten sucht der Träger, die evangelische Kirchengemeinde Remlingen, nach einer Lösung. Für die nötige Schaffung weiter Plätze hat der Gemeinderat bereits im Juni einen Zuschuss von 800 000 Euro zugesichert. Eine Lösung für die Unterbringung in einem Gebäude ist nicht in Sicht. Die Kosten für die baulichen Maßnahmen zur Unterbringung der Kinder in der Alten Schule wurden von der Gemeinde übernommen.
Waldkindergarten als Alternative
Bereits im März hatte der Trägerverein Waldkindergarten Remlingen einen Antrag auf Bezuschussung oder Übernahme der Kosten für einen Schutzwagen und eine Betriebserlaubnis für ein Grundstück im Wiesengrund gestellt. Jetzt kam der Antrag erneut auf die Tagesordnung, denn die Zeit drängt. Aus dem Gremium gab es eine einstimmige Befürwortung für den Waldkindergarten, lediglich die Höhe des Zuschusses wurde unterschiedlich, aber sehr konstruktiv diskutiert.
Ein, für ihn, förderfähiges Prestigeobjekt, sagte Gemeinderat Fritz Emmerich. Zu teuer für nur derzeit drei angemeldete Remlinger Kinder, gaben Matthias Leikauf und Jürgen Ehehalt dem Gremium zu bedenken. Einig waren sich alle Gemeinderäte, dass das Konzept des WaKi eine gute Ergänzung zum Regelkindergarten ist. Auch keine neue Idee, wie stellvertretende Bürgermeisterin Eva Maria Stenke betonte, da es ein vielfach im Landkreis angebotenes Konzept sei.
Alle Plätze sind verbindlich gebucht
Kämmerer Manfred Winzenhöler gab zu bedenken, dass der beantragte Zuschuss von 100 000 Euro für den Bauwagen mit einer Betriebserlaubnis für bis zu 25 Kinder gut ein Viertel der frei zur Verfügung stehenden Finanzmittel im Haushalt 2022 sei.
Der WaKi startete am 1. September mit sieben Kindern auf einem privaten Grundstück, der "Erwinwiese". Der nötige Schutzwagen wurde privat finanziert und steht dem WaKi bis 31. Juli 2022 kostenlos zur Verfügung. Für den jetzigen Standort hat der Trägerverein eine befristete Betriebserlaubnis bis zum 28. Februar 2022 für 17 Kinder erhalten, entsprechend auch die vorübergehende Stellgenehmigung für den Bauwagen. Nach Angaben des Trägervereins sind bereits zum Ende dieses Kindergartenjahres alle 17 Plätze verbindlich gebucht und für das Kindergartenjahr 2022/23 gibt es bereits 22 Anmeldungen, Tendenz steigend.
Hoffnung auf baldige Einigung
Der vom Trägerverein angestrebte und beantragte Standort im Wiesengrund konnte noch nicht realisiert werden. Das Grundstück wurde von der Gemeinde als Ausgleichsfläche für das Baugebiet "Im Hasenknückel" verwendet. Eine Umnutzung als Standort für den WaKi ist nur im Tausch mit einer geeigneten Fläche möglich. Jetzt, nach fast sieben Monaten müsse, so Gemeinderat Martin Günter, endlich eine Lösung her.
Bürgermeister Günter Schumacher hege berechtigte Hoffnung, dass hier bald eine Einigung erzielt werden könnte. Er hätte einige geeignete Grundstücke zum Tausch oder Verkauf angeboten bekommen. Mit diesen Grundstücken möchte er mit den zuständigen Behörden und den Verantwortlichen des Trägervereins zeitnah in Verhandlung treten. Im Haushalt 2022 wurden 100 000 Euro für den Bauwagen eingestellt.