Um die künftige Nutzung der Anwesen Hauptstraße 25 und Hauptstraße 31 im Altort von Theilheim soll es bei einer Zukunftswerkstatt in der Jakobstalhalle gehen. Traudl Baumeister sprach mit Bürgermeister Hubert Henig über die Projektideen, die Zukunft Theilheims und seine Vorstellungen für die Ortsmitte.
Hubert Henig: Beide Gebäude waren günstig zu erwerben und liegen mitten im Altort, wo wir auch das Vorkaufsrecht haben. Es besteht sogar eine realistische Möglichkeit, die beiden Grundstücke künftig miteinander zu verbinden und so eine große zusammenhängende, gemeindliche Nutzfläche zu erhalten. Meine Idee ist, dort eine Seniorentagesstätte mit Begegnungsstätte einzurichten. So ähnlich wie in Langenfeld auch als Verbindung eines professionellen Dienstleisters (Seniorentagesstätte) mit ehrenamtlichen Angeboten. Sicher ist, dass das nicht von heute auf morgen geht, sondern einige Zeit braucht. Nicht sicher bin ich auch, ob wir den ehrenamtlichen Part in Theilheim stemmen können.
Henig: So könnte man es sagen. Wobei wir derzeit auf einem guten Weg sind.
Henig: Ja, auch für den Feuerwehrverein haben sich mit Frank Wallrapp und Frank Henig mittlerweile zwei engagierte Vorsitzende gefunden. Aber auch andere Vereine funktionieren gut, haben einsatzwillige Verantwortliche, sei es der SV Theilheim, die Musikkapelle oder der Obst-und Gartenbauverein. Auch den Jugendkeller haben wir neugestaltet und Ende Januar mit einem Tag der offenen Tür wieder eröffnet.
Henig: Das Theiheimatfest war tatsächlich ein großer Erfolg. Wir haben viel positive Resonanz und Lob bekommen, auch von Nachbargemeinden oder Bürgermeisterkollegen aus der ganzen Region. Das Konzept, sich nur alle drei Jahre auf ein solches Großereignis einzulassen, hat sich bewährt. Es haben sich wirklich sehr viele Bürger beteiligt.
Henig: 2015 fand der letzte Neujahrsempfang statt. Und auch da hat sich das Phänomen aus den Vorjahren bestätigt: Wären nicht die Kindergartenkinder, die etwas aufführten mit ihren Eltern gekommen, wäre kaum jemand da gewesen. Kaum ein Gemeinderat und auch keine Altbürger, so wie früher. Die kommen einfach nicht mehr. Daher denke ich, dass diese Art der Veranstaltung für unsere Bürger einfach nicht mehr passt. Denn, was macht so ein Empfang für einen Sinn, wenn keiner gerne kommt?
Henig: Ja, das stimmt. Wir bemühen uns schon lange, kleine neue Baugebiete zu erschließen, aber das ist schwierig.
Henig: Das eine Problem ist die Nähe der Autobahn und der Lärmschutz. Das andere ist das Wasser, ganz konkret das Abwasser. Jedes große Regenereignis sorgt für überschwemmte Straßen und Keller.
Henig: Ja, das Abwassersystem passt nicht, durch die Erweiterung des Baugebietes Am Reissgarten. Es gibt zu viele Häuser für zu kleine Rohre. Momentan haben wir Ruhe, weil es recht trocken ist. Aber wir sind dran und wollen das Problem lösen.
Henig: Ein Problem ist die unselige Geschichte mit dem Kauf des Gasthaus Nußmann, den der Gemeinderat vor meiner Amtszeit beschlossen hat. Der Rechtsstreit über Eigentumsrechte, Verkaufsrecht und Verkaufspreis zieht sich jetzt – ergebnislos – schon über viele Jahre hin. Erst hieß es, die Räume seien vermietet, derzeit liegt ein Gutachten zum Wert und Nutzungsausfall vor, das – wird es so anerkannt – teure Folgen für die Gemeinde haben könnte.
Henig: Es könnte sein, dass wir das Haus nicht für die einmal vereinbarten 100 000 Euro, sondern fürs Dreifache kaufen müssen. Und dabei können wir damit gar nichts anfangen.
Henig: Ja, man wollte dort eine Seniorentagespflege unterbringen und dachte wohl auch über eine mögliche Verbindung mit dem Kindergarten nach. Mittlerweile ist beides auf Grund der weiteren Entwicklung im Ort hinfällig. Die damals angedachten Ideen finden jetzt viel besser Platz in den Gebäuden, um die sich unsere Zukunftswerkstatt dreht.
Zukunftswerkstatt
Zu einer Zukunftswerkstatt lädt die Gemeinde Theilheim ihre Bürger am Donnerstag, 16. Februar, um 19 Uhr in die Jakobstalhalle ein. Es geht um die künftige Nutzung der Anwesen Hauptstraße 25 und 31 im Altort von Theilheim. Beide ehemaligen Gehöfte hat die Gemeinde im letzten Jahr gekauft.
Die Idee dahinter ist, den Ortskern weiterzuentwickeln und dort ein ähnliches Projekt anzusiedeln wie es in der Gemeinde Langenfeld im Landkreis Neustadt/Aisch existiert. Das dortige Musterprojekt Mehrgenerationenhaus „Dorflinde“ nutzt alte dörfliche Gebäude als Treffpunkt der Generationen.
Die Mitglieder des Theilheimer Gemeinderates waren bei einer Besichtigung vor Ort angetan von dem Projekt. Idee und Inhalte an die Theilheimer Bürger weitertransportieren soll daher jetzt Wolfgang Rückert. Der zweite stellvertretende Bürgermeister von Langenfeld wird zu Beginn der Werkstatt in einem Vortrag den Werdegang der Dorflinde ausführlich erläutern.
Angeregt durch diese Informationen soll sich anschließend ein Gremium aus Bürgerinnen und Bürgern finden, die eigentliche Zukunftswerkstatt Theilheim. Dieses Forum soll für den Ort passende Ideen in diese Richtung sammeln, entwickeln und das Gesamtpaket dann als Handlungsempfehlung an den Gemeinderat weitergeben. trab