Soll es einen Snackautomat am Theilheimer Dorfpark geben? Einen Bewerber interessiert die dort gegebene Sichtbarkeit von der Hauptstraße her, um auch den Durchgangsverkehr zu bedienen. Ein Eisautomat ist neben Mitfahrerbank und Bushaltestelle bereits vorhanden sowie eine E-Ladestation für Fahrräder.
Aber: Schon rein optisch wird es schwierig, zumal möglicherweise damit ein Präzedenzfall geschaffen würde für weitere Automaten, hieß es im Bau- und Umweltausschuss. Während Andreas Elbert (MTg) die sich ausweitende Automaten-Kultur prinzipiell schrecklich findet, sah stellvertretende Bürgermeisterin Karoline Ruf darin eine "tolle Chance für den Ort, weil wir nichts haben". Die Sitzungsleiterin trat auch den Vorbehalten gegen die Snacks im Sinne des Jugendschutzes entgegen: "Wir sind nicht berechtigt, zu entscheiden, was die Leute kaufen". Eine gute Sache fände sie, gerade für Leute, die nicht mobil sind, wenn beispielsweise Drogerieartikel angeboten würden.
Eis kann man nicht mitbringen, Snacks schon
An der Gestaltung könne gearbeitet werden, wandte sie sich gegen eine prinzipielle Ablehnung von Automaten. Da sich der Antrag eines Betreibers aber auf Snacks und nicht auf Artikel des täglichen Bedarfs bezog, kristallisierte sich schließlich folgendes Meinungsbild heraus: "Der Eis-Automat ist gut, weil man Eis nicht von zu Hause dorthin mitbringen kann, Snacks dagegen schon", analysierte Tobias Schwalbe (SPD/PB) und benannte damit den Unterschied zwischen dem "Ja" zum Eisautomaten und dem aktuellen Antrag.
Verantwortung für die Optik sowie die Ernährung der Kinder und Jugendlichen zu übernehmen, fasst Elbert die mehrfach vertretenen und ausschlaggebenden Gründe dafür zusammen, dass ein Snackautomat nicht nötig ist. Offen zeigten sich die Gemeinderatsmitglieder mehrheitlich für Automaten, die der Versorgung dienen, wenngleich das als ein gesondertes Thema zu sehen war, für das dann ein geeigneter Standort gefunden werden müsste. Für den Bürgerpark kommt das alles nicht in Frage. Die Abstimmung zur "Aufstellung weiterer Automaten" wurde mit fünf zu einer Stimme dagegen entschieden.
Streuobst als natürlicher Snacklieferant
Streuobst als natürlicher Snacklieferant war zuvor Thema. Allerdings sollen die Bäume erst einmal gepflanzt werden. Eine Million mehr Streuobstbäume bis 2035 wurden im Bayerischen Streuobstpakt 2022 als Ziel gesetzt, unter anderem für den Erhalt der natürlichen Artenvielfalt. Bis Oktober 2024 weist die Homepage des Ministeriums 65.900 Neu-Pflanzungen für Bayern aus. Andreas Elbert hatte nun angeregt, dass sich die Gemeinde Theilheim als Koordinator einer Sammelbestellung beim Förderprogramm "Streuobst für alle" beteiligt. Bis zu 45 Euro brutto pro Baum sah er als tollen Zuschuss an. Genau diesen "hohen Zuschuss" kritisierte Bernhard Bell (CSU), weil Bio-Bäume auch schon für gut zehn Euro zu bekommen seien.
Die Kriterien betreffend, fragte er sich außerdem: "Wer soll das alles überprüfen? Die Gemeinde jedenfalls nicht, würde ich sagen." Was den Aufwand für die Verwaltung anbetraf, bezweifelte Ruf, dass sich 250 Leute melden, wenn das Angebot im März im Mitteilungsblatt veröffentlicht wird. Ruf hoffte auf mindestens zehn Bewerber für die Bäume, die bereits über einen Meter groß sein sollten und verwies für den Zweifelsfall auf die Zusammenarbeit mit der Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landschaftspflege. Der Bau- und Umweltausschuss stimmte letztlich mehrheitlich für die Teilnahme an diesem Förderprogramm der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.
Mehr Infos dazu gibt es auf www.lfl.bayern.de/iab/kulturlandschaft