
Am 13. April findet in Theilheim eine Bürgermeisterwahl statt. Das war die Kernbotschaft der Zweiten Bürgermeisterin Karoline Ruf zur Bürgerversammlung, Theilheims Zukunft betreffend. Direkt vor der Bürgerversammlung hatte sich der Gemeinderat mit verkürzter Ladungsfrist getroffen, um einen Wahl-Termin zu finden. Dieser ist bereits vom Landratsamt bestätigt und festgelegt. Damit sind Wahlvorschläge bis 20. Februar einzureichen bei Geschäftsleiterin Heike Thoma, die der Gemeinderat zur Wahlleiterin bestellt hat. Der oder die künftige Bürgermeisterin wird bis zu den Kommunalwahlen 2032 gewählt werden und bekleidet das Amt hauptamtlich.

Erster Bürgermeister Thomas Herpich war am Freitag zuvor überraschend im Krankenhaus an seiner Erkrankung verstorben (wir berichteten). Ruf sprach von Lungenkrebs, der Ende Oktober diagnostiziert worden sei. Sie sprach über das enorme Arbeitspensum, das Herpich von Tag eins an vorgelegt hatte, seine Ambitionen, für Theilheim etwas zu erreichen, und über den Menschen Thomas Herpich, um den auch das Team in Rathaus und Bauhof trauert. Es waren persönliche Worte mit spürbarer Wertschätzung, mit denen Ruf "die für alle schreckliche Situation" beschrieb und mit einer Gedenkminute einen Bürgermeister würdigte, der "innerhalb kürzester Zeit sehr viel für uns geleistet hat", der sich, ohne sich zu schonen, voll eingesetzt hatte.
Kita-Außenanlagen sollen Ende April fertig sein
"Er hat sich das offenbar anders vorgestellt", blickte Ruf auf das besonders für die Familie schnelle und tragische Ende. Noch bei der Schlüsselübergabe für die neue Kita vor Weihnachten habe er Fotos gemacht, um sie bei Gelegenheit zu präsentieren, wie er gesagt habe. Nun war es an Ruf, das fertige Projekt für die sieben Gruppen vorzustellen, das Thomas Herpich, Gemeinderat und Rathaus-Mitarbeiter mit den Planern trotz großer Hürden zeitlich auf den Punkt gelandet haben – stets die Kosten und den Entzug der Betriebserlaubnis im Nacken. Ihr Fazit: "Es war alles das Gegenteil von einfach." Und wäre man statt der zuvor geführten Diskussionen zwei Jahre eher dran gewesen, hätte man zumindest von der Diözese einen höheren Zuschuss haben können. Der gemeindliche Anteil liege jetzt bei knapp 3,66 Millionen Euro, bei Gesamtkosten von 8,016 Millionen Euro. Hinzu kommen 1,13 Millionen Euro für die Container-Unterbringung der Kita während der Bauzeit.
Heike Thoma und Thomas Häusner, die wesentlich mehr als den erwartbaren Einsatz gezeigt und im Rathaus alles ohne zusätzliches Personal abgearbeitet haben, galt Rufs großes, mit Applaus bestätigtes Dankeschön. Auch Holger Seefried und Conny Ziegler für die Spitze des St- Johannes-Zweigvereins, der die Kita betreibt, wurden gewürdigt. Auch sie haben ehrenamtlich enormes leisten müssen und sicher nicht einkalkuliert, dass ein so großes Projekt auf sie zukommen würde. Ein Termin für einen Tag der offenen Tür stehe noch nicht fest. Sicher sei nur, dass die Außenanlagen bis Ende April fertiggestellt sein müssen.
Kita bleibt unter den kalkulierten Kosten
150 Bürgerinnen und Bürger waren in die Jakobstalhalle gekommen – so viele, wie seit Jahren nicht. Die neue Pro-Kopf-Verschuldung von voraussichtlich 2236 Euro und eine mit minus 115.000 Euro negative freie Finanzspanne für 2025 stellte Ruf vor. "Man sieht, dass wir momentan kein Geld mehr haben", sagte sie. Einen Kredit wolle man jedoch nicht aufnehmen, so der Tenor bei den ersten Haushaltsberatungen. Positiv sei, dass die Prognose eine gute Konsolidierung ab 2026/27 zeige. Stand heute bleibe man für die Kita unter den kalkulierten Kosten.
Als wichtige Baustellen und Projekte benannte sie unter anderem die gesperrte Kirchtreppe als das große Ärgernis im Dorf. Dies sei nur mit einem abgestimmten Sanierungskonzept zu lösen. Die Mittel dafür seien allerdings nicht in Sicht. Dem Problem galt trotzdem eine der wenigen Wortmeldungen aus der Bevölkerung, nämlich das Angebot von Ernst Lang, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, weil die Mauer seiner Meinung nach nicht einsturzgefährdet ist. Die Treppe indes muss gesperrt bleiben.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels waren die Gesamtkosten für den Kindergarten mit 6,02 Millionen angegeben. Diese Zahl bezieht sich allerdings auf den aktuellen Stand der Abrechnung. Richtig ist, dass Gesamtkosten von 8,016 Millionen Euro veranschlagt sind. Ferner war von einer Pro-Kopf-Verschuldung von "2,236 Millionen Euro" die Rede gewesen, korrekt beträgt die Pro-Kopf-Verschuldung 2236 Euro. Wir bitten, die Fehler zu entschuldigen.