Am Freitag, 23. September, hat im Theater Chambinzky „Alles im Garten“ von Edward Albee Premiere. Für diese böse Komödie des amerikanischen Erfolgsautors (Wer hat Angst vor Virginia Woolf?) wird als Requisit noch dringend ein einfacher, handbetriebener Spindelrasenmäher gesucht.
Da es heute fast nur motorisierte Rasenmäher gibt, bittet die Regisseurin des Stückes, Gwendolyn von Ambesser, ob jemand noch solch ein manuell betriebenes Gartengerät besitzt und dem Theater für diese Produktion ausleihen könnte.
Gebraucht würde das Gerät laut einer Pressemitteilung ab sofort bis zum 6. November und selbstverständlich sind für den Besitzer für die Premiere, am Freitag, 23. September, zwei Freikarten reserviert. Wer solch einen Rasenmäher zu verleihen hat, soll sich bei der Regisseurin unter Tel. (01 52) 07 60 60 91 melden.
Zum Inhalt: In einer ganz durchschnittlichen amerikanischen Vorstadt blüht das Geschäft mit dem anrüchigen „Nebenerwerb“ junger Hausfrauen. Es gibt keine Geldsorgen mehr, die Ehemänner sind alle eingeweiht und mitbeteiligt. Ein zufälliger Party-Gast wird unfreiwillig zum Mitwisser. Um das gute Geschäft nicht zu gefährden und nach außen die Anstandsregeln nicht zu verletzen, wird er zum Schweigen gebracht und im Garten verscharrt.
Edward Albee bearbeitete diese Skandalgeschichte fürs Boulevard-Theater ganz ohne moralische Sentenz und ohne Satire. Er ist nur darauf bedacht, Gruppenverhalten und -bezogenheiten genau darzustellen.
Eine Siedlung irgendwo in Amerika. Richard und Jenny leben mit ihrem Sohn Roger in einem sehr schönen Haus mit einem ebenso schönen Garten. Alles scheint nach außen makellos und geordnet. Doch in der Realität ist es anders. An jeder Ecke muss gespart werden und das merkt auch Jack, ein vermögender Freund der beiden, sehr schnell. Da erscheint eines Tages Fr. Toothe und macht Jenny das Angebot, für sie zu arbeiten. Aus der anfänglichen Abneigung gegen diesen zwielichtigen Job wird doch Zustimmung und Jenny fängt an Geld zu verdienen.
Bei einer Party mit Freunden taucht unerwartet Fr. Toothe mit einer unangenehmen Nachricht auf und es kommt zum „Showdown“ mit einer Leiche.
Neben „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“ ist „Alles im Garten“ das erfolgreichste Stück von Albee. Am 27.2.1967 wurde „Everything in the Garden“ in New York uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung war zwei Jahre später in den Münchner Kammerspielen (Regie: Hans Schweikart), gefolgt vom Hamburger Schauspielhaus (Regie: Axel von Ambesser). Seit dem wird es weltweit immer wieder aufgeführt, da es nie an seiner Aktualität verloren hat.
Spieltermine von „Alles im Garten“ im Chambinsky, Großer Saal sind am 23. 24. 25. 28. 29. und 30. September, 1. 2. 5. 6. 7. 8. 9. 12. 13. 14. 15. 16. 19. 20. 21. 22. 23. 26. 27. 28. 29. und 30. Oktober und 2. 3. 4. und 5. November.
Beginn ist um 20 Uhr, sonntags um 19 Uhr.
