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WÜRZBURG
Theater Ensemble spielt im Efeuhof
Mit vielen Irrungen und Wirrungen: Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“ im Theater im Efeuhof.Foto: Theater Ensemble
Foto: theater ensemble | Mit vielen Irrungen und Wirrungen: Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“ im Theater im Efeuhof.Foto: Theater Ensemble
Von unserer Mitarbeiterin Ulrike Wolf
 |  aktualisiert: 27.04.2023 04:38 Uhr

„Gib mir deine Hand, und lass mich dich in Mädchenkleidern sehen!“ So kann ein Happy End auch klingen, wenn sich nach langem Verwirrspiel ein Paar gefunden hat. Andreas Büettner hat Shakespeares Verwechslungskomödie „Was ihr wollt“ für das vom Theater Ensemble produzierte Theater im Efeuhof inszeniert, als unterhaltsames Sommerstück mit gehörigem Geschlechterdurcheinander.

Viola wird nach einem Sturm auf der Insel Illyrien angespült, verkleidet sich als junger Mann und begibt sich als Cesario in die Dienste des Grafen Orsino. Bald verliebt sie sich in ihn, doch er liebt die schöne Olivia (Lea Paulina Näder), die sich wiederum unsterblich in Cesario verliebt. Verzwickt genug, doch Shakespeare legt natürlich noch einiges drauf: Der Narr tut sich mit zwei höfischen Trunkenbolden und einer verschmitzten Zofe zusammen, um dem humorlosen Hausverwalter Malvolio eins auszuwischen und verstrickt ihn prompt ins Liebeskuddelmuddel. Der tot geglaubte Zwillingsbruder Violas taucht auf und wird für Cesario gehalten.

Verspielte Inszenierung

Bei so vielen Irrungen und Wirrungen stellt Andreas Büettner seinem Publikum eine Dame zur Seite, die mit einer kleinen Klingel, vielen trockenen Kommentaren und gelegentlichen Erklärungen durch den Abend führt: Christel Riedel als Lilo Anders (eine bewusste Anspielung auf TV-Travestiestar Lilo Wanders), die Illyrien nach „Genderland“ (man könnte das wohl als Land der Geschlechterrollen übersetzen) verlegt.

Kurzweilig, unernst und verspielt inszeniert, mit genüsslichen Anachronismen und Stilbrüchen kann „Was ihr wollt“ sein Publikum drei Stunden lang bestens unterhalten. Das ist auch den Darstellern zu verdanken: Kristina Förster spielt sowohl Viola als auch Sebastian, was sie auch dann noch hervorragend und ausgesprochen witzig meistert, als die beiden in einer Szene zusammentreffen.

Ein infernales Unsinnstrio

Als liebestoller Malvolio bekommt Thomas Schröter (auch Graf Orsino) verdienten Szenenapplaus, Konstantin Wappler, Brigitte Weber und Franziska Wirth geben als Narr und dem Trunk ergebenen Junkern Tobias und Christoph ein infernales Unsinnstrio ab, kräftig unterstützt von Annika Semmler als herrlich fränkischer Kammerdienerin Maria sowie Alexander Zamow, Angela Fricke und Annika Simon in weiteren Rollen.

Eine gelungene Premiere trotz zweier Unterbrechungen durch Regenschauer.

Gespielt wird Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag bis Anfang September. Mehr Informationen gibt es im Internet: theater-ensemble.net

 
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