Rundum gelungen war die erste Aufführung des Theaters am Hofgarten im Hof des Weingutes Hessler. Sowohl im Einakter „Kriminelle haben es auch nicht leicht“ von Benedict Friedrich, als auch beim zweiten Einakter, dem Schwank „Glück im Spiel, Pech im Stall“ aus der Feder von Claudia Gysel sprühten die Schauspieler in der Premierenvorstellung nur so vor Spiellaune.
Wie Vorsitzender Bernd Schäfer sagte, hätte viele Laienschauspieler seines Vereins nach eineinhalbjähriger Abstinenz von der Theaterbühne schon mit den Füßen gescharrt. Lange Zeit hätten sie nicht gewusst, unter welchen Bedingungen sie proben und dann auch wieder auftreten können. Dies sei auch der Grund für die Entscheidung gewesen, im Freien zwei Einakter in unterschiedlicher Besetzung zu spielen.
"Kriminelle unter sich" im Einakter von Benedict Friedrich
Unter den Gästen weilte auch Benedict Friedrich, Autor des Einakters "Kriminelle unter sich". Im Nebenzimmer einer Kneipe findet ein Treffen zwischen drei sehr unterschiedlichen Paaren statt, die "ein Ding planen, wie es die Welt noch nicht gesehen hat", nämlich die Entführung der Freundin eines Schwerreichen, um ein Lösegeld von 30 Millionen Euro erpressen.
Rädelsführer und Ideengeber sind der italienische Erpresser und Geldwäscher Luigi (Luca Schenk) und sein französisches "Täubchen", die attraktive Belle (Melina Kretschmar). Dazu gesellen sich aus Amerika Dirty Cash (Manuel Seemann) und sein Darling Cindy (Carina Wohlfahrt), die sich rühmen, ganz groß in Drogenhandel und Prostitution tätig zu sein. Als Räuber und Entführer aus Deutschland entpuppen sich der stets ruppige Hermann (Nils Beck) und sein ihm ständig widersprechendes Weib Rosi (Selina Weisenseel). Bei ihrer Zusammenkunft stört andauernd der sehr aufdringliche Kellner (Marcel Spieß), der sich als verdeckter Ermittler entpuppt. Wie sich aber am Schluss herausstellt, trieben nicht nur der Kellner, sondern auch Luigi und seine Belle mit ihren Freunden ein hinterhältiges Spiel, um allein an das Erpressergeld zu kommen.
„Glück im Spiel – Pech im Stall“, ein lustiger Schwank
Sechs Laienschauspieler des Theater am Hofgarten treten im Schwank „Glück im Spiel – Pech im Stall“ aus der Feder von Claudia Gysel auf. In dem Einakter geht es um einen Scheck, der an die glückliche Gewinnerin gebracht werden soll, die aus dem Altersheim ausgebüxte ältere Dame Alma (Conny Lyding) und den in Liebesdingen etwas scheuen Bauern Christoph (Bernd Schäfer), der nach vielen Irrungen auch noch das Glück in der Liebe mit der Pflegerin seiner Mutter (Birgit Wolf-Kroll) findet. Wie im wahren Leben geht es um Geld und Liebe. Neben den alten Hasen auf der Theaterbühne sorgte diesmal Conny Lyding als 80-jährige Alma für Furore auf der Bühne.
Nach langer Abstinenz wieder wortgewaltig dabei ist Alexander Götz als Almas zweiter Sohn Hannes in der Rolle eines arbeitsscheuen und planlosen Elektrikers. Sabine Werner spielt die spielsüchtige, ziemlich zickige Tochter Gertie, die auch nicht vor einer Gewalttat zurückschreckt, um an den Gewinnscheck zu kommen, den Vivienne (Sonja Binde) von der Bildzeitung überreichen will.
Zum Happyend gesteht Christoph Karin seine Liebe, während Alma der Scheck gerade recht kommt, um wachgeküsst von ihrem Motorrad-Fahrer (Manuel Seemann in einer Doppelrolle) mit ihm auf der Harley Davidson auf große Fahrt zu gehen.
Spende für einen sozialen Zweck
Zum Erfolg des ersten Freilichttheaters trugen im Hintergrund bei Walter Fischer (Aufbau), Petra Schwittkowski (Bühnenbild, Assistenz, Souffleuse, Mädchen für alles), Carina Wohlfahrt (Tischschmuck), Michael Oppmann (Technik), Melanie Seybold (Makeup und Haardesign) sowie zehn Mitglieder im Service bei.
Angesichts des großen Erfolgs dachte der Theaterverein an die Opfer der Messerattacke in Würzburg, bei der drei Frauen getötet und fünf weitere Menschen schwer verletzt wurden, darunter auch ein 11-jähriges Mädchen und ein 16-jähriger Jugendlicher. Den beiden Minderjährigen will der Verein, so Vorsitzender Bernd Schäfer, aus dem Veranstaltungserlös 500 Euro zur finanziellen Unterstützung zukommen lassen. Wie Schäfer berichtete, gehört der 16-Jährige der Jugendmannschaft des SVV an, die er trainiert.