
Schülerinnen und Schüler verschiedener Ausbildungsberufe an der Klara-Oppenheimer-Schule hatten im Januar Gelegenheit, an Workshops von Terre des hommes teilzunehmen.
Die Referenten klärten über die Produktionsbedingungen von Kleidung in Indien auf, die es in Deutschland zu extrem günstigen Preisen zu kaufen gibt. Weit verbreitet ist in diesem Zusammenhang das "Sumalgali-System". Dabei arbeiten junge Inderinnen unter ausbeuterischen Bedingungen für eine bestimmte Zeit in Textilfabriken, um eine Mitgift für ihre zukünftige Ehe zu verdienen. Knebelverträge mit den Arbeitgebern führen häufig dazu, dass sie dafür nicht oder nicht angemessen bezahlt werden.
Ziel der Workshops war es, bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Bewusstsein für die negativen Auswirkungen dieses Systems zu schaffen und aufzuzeigen, wie Konsumenten in Deutschland durch ihr Kaufverhalten Einfluss auf die Produktionsbedingungen in der Modebranche Einfluss nehmen können. Dazu recherchierten die Schülerinnen und Schüler der Klara-Oppenheimer-Schule zu verschiedenen Fair-Trade und Nachhaltigkeitszertifikaten. Schnell wurde der Unterschied zur Fast Fashion klar und von vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Vorsatz gefasst, beim nächsten Kleidungskauf vor dem Gang zur Kasse einen Blick auf das Etikett zu werfen.
Zeitgleich mit den Workshops veranstalteten angehende Sozialversicherungskaufleute in der Aula der Schule einen Kuchenverkauf zu Gunsten eines Girls Hostels in Pathardi (Indien), bei dem fast 230 Euro eingenommen werden. Bereits seit Jahrzehnten unterstützt die Schulfamilie der Klara-Oppenheimer-Schule das Hostel mit Spenden und trägt so dazu bei, dass junge Mädchen eine berufliche Ausbildung absolvieren können, um später ein selbstständiges Leben zu führen und nicht dem Sumalgali-System zum Opfer fallen.
Von: Renate Wallner (Mitarbeiterin der Schulleitung, Klara-Oppenheimer-Schule Städtisches Berufsbildungszentrum für kaufmännische, hauswirtschaftliche und soziale Berufe)
