
Vor ungefähr drei Wochen hatte ein Unbekannter beim Tennisclub Schwarz-Rot Lengfeld die Ballwand, des Vereins mit einem Graffiti besprüht. Dabei hatte er einen Zaun aufgeschnitten und sich unerlaubt Zugang zum Geländer verschafft. Der Verein schaltete die Polizei ein. Mittlerweile hat Vorstand Klaus Englert die Anzeige aber zurückgezogen und stattdessen auf Facebook einen Aufruf gestartet: Er sucht nach dem Graffiti-Künstler und fragt ihn, ob er sein Kunstwerk an der Ballwand, an der Spieler alleine Schläge üben können, vollenden will. Per Mail kann er sich unter vorstand@tclengfeld.de melden.
"Zuerst waren wir natürlich geschockt", sagt Englert. Doch dann habe der Vorstand erkannt, dass die Ballwand so schöner aussieht als vorher und sich entschieden den Künstler zu suchen. Gegenüber dieser Redaktion versicherte, dass er dessen Namen nicht an die Polizei weitergeben würde.
Facebook-Post wird viel geteilt und kommentiert
Der Post, den Englert über die Facebook-Seite des Vereins teilte, geht in Würzburg viral: 73 Personen haben ihn geteilt und fleißig kommentiert wurde er auch. Neben dem Angebot die Ballwand zu vollenden, bietet der Verein sogar an eine Leiter bereit zu stellen.
"Man merkt auch, dass der Graffitikünstler durchaus eine Affinität zum Tennis hat, denn die Linien auf der Ballwand hat er während des Sprayens abgeklebt", so Englert. Er könnte sich auf der Wand auch etwas tennisspezifisches vorstellen, oder vielleicht ein Graffiti, bei dem auch das Logo des Vereins eine Rolle spiele.
Verein würde auch einen anderen Künstler sprayen lassen
Weitere Flächen auf dem Gelände böten sich allerdings nicht zur Verschönerung an. Einzig auf der Rückseite der Tenniswand, sei vielleicht noch eine kleine Fläche, die man von den Tennisplätzen aus sieht. "Falls sich der Künstler nicht meldet, würden wir auch jemand anderen das Werk vollenden lassen", so Englert.
Der TC Schwarz-Rot Lengfeld ist eine Abteilung des TSV Lengfeld, hat aktuell 320 Mitglieder, die in 20 Mannschaften aktiv Tennis spielen. Die Anlage verfügt über sechs Sandplätze. "Wir sehen uns als Familien- und Breitensportverein", erklärt Englert.
Im kommenden Jahr feiert die Abteilung ihr 50-Jähriges Jubiläum. Auch ein Grund die Anlage noch etwas zu verschönern. Englert betont nochmal: "Wir wollen hier niemanden dran kriegen. Wir schließen gerne unsere Anlage auf, obwohl wir natürlich wissen, dass der Reiz des Sprayens auch im Verbot liegt."In einer Antwort auf einen Facebook-Kommentar bietet er sogar an, die Farbe für den Rest des Graffitis bereitzustellen.