Seit Mittwochabend steht es fest: Ab Montag gelten aufgrund der Corona-Pandemie bundesweit massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Regierung will damit die zuletzt stark angestiegenen Infektionszahlen in den Griff bekommen. Kritik am "Lockdown light" kommt vor allem aus der Gastronomie- und der Kulturbranche. Doch was halten die Würzburger von den Corona-Beschränkungen? Die Redaktion war in der Innenstadt unterwegs und hat bei den Passanten nachgefragt.
"Ich finde, das ist der falsche Ansatz – vor allem aus wirtschaftlicher Sicht", sagt Dominik Münderlein. Er befürchtet, der Lockdown könne viele Betriebe hart treffen. "Schweden hat das aus meiner Sicht besser geregelt", sagt der 25-jährige Student. "Dort sind die wirtschaftlichen Einbußen wesentlich geringer."
Anders sieht das Monika Späthe: "Eigentlich hätten die Einschränkungen schon viel früher kommen müssen", sagt die Würzburgerin. Nur so könne die Politik Risikogruppen schützen. "Ich hoffe, dass der Lockdown nun auch Wirkung zeigt und die Corona-Zahlen zurückgehen."
Schnelle finanzielle Unterstützung notwendig
Auch Oskar Müller hält die Maßnahmen für einen Schritt in die richtige Richtung: "Es klappt ja bisher nicht. Die Straßen und Geschäfte sind voll. Es wundert mich nicht, dass die Zahlen nach oben gehen", sagt der 65-Jährige aus Dettelbach. "Schwierig ist es natürlich für alle, die ein Geschäft haben. Wichtig ist für sie schnelle Unterstützung vom Staat. Sonst sind viele schon pleite, bevor sie Geld bekommen."
Sabine Gack sieht vor allem die Schließung von Theatern und Konzertsälen kritisch: "Dort können die Leute ohne Probleme mehrere Meter Abstand halten." In Bussen und Straßenbahnen hingegen herrsche weiterhin Gedränge. "Das ist aus meiner Sicht ziemlich unverhältnismäßig", sagt die 32-Jährige.