Prof. Dr. Gerhard Sextl erhielt im Wenzelsaal des Würzburger Rathauses den Tanzenden Schäfer aus den Händen von Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Der in den Ruhestand verabschiedete Wissenschaftler könne als Leiter des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung und engagierter Hochschullehrer in Personalunion auf ein beeindruckendes berufliches Lebenswerk zurückblicken. So würdigte Schuchardt laut Mitteilung Sextls Einsatz über 20 segensreiche Arbeitsjahre – von denen auch die Stadt Würzburg direkt und indirekt stark profitiert habe.
Der gefragte Experte in mehreren Disziplinen - allen voran in der Materialforschung, der praxisnahen Entwicklung anorganischer Werkstoffe, der Elektromobilität und auch der Gesundheitsforschung initiierte den neuen Studiengang „Technologie der Funktionswerkstoffe“, warb immer wieder erfolgreich bei der Politik um hohe Investitionen in den Wissenschaftsstandort und fand gleichzeitig aber auch die Zeit für praxisnahe Exkursionen mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs sowie zahlreiche ehrenamtliche Engagements und Verbandsarbeit.
Markanter Anbau von Zaha Hadid für das Institut
Als außergewöhnlich stellte Schuchardt heraus, dass der Wissenschaftler auch dem Würzburger Stadtbild große Dienste erwiesen habe. Das Institut für Silicatforschung am Neunerplatz erhielt unter Sextls Führung den markanten Anbau der inzwischen verstorbenen irakisch-britischen Stararchitektin Zaha Hadid. Ihr futuristisches Design ist nun alles andere als ein nüchterner Zweckbau, um schnell einen gestiegenen Raumbedarf zu decken. Laut Sextl überzeugen auch die inneren Werte dieser markanten Architektur am Rande der Talavera - beispielsweise durch kühle und helle Arbeitsplätze. Auch die Alte Augenklinik am Röntgenring bereitete der Politik und Architekturfreunden über Jahrzehnte großes Kopfzerbrechen. Dem Fraunhofer-Institut gelang es schließlich den Leerstand und Zerfall mit einer vorbildlichen Sanierung zu überwinden.
Sextl knüpfte in seinen Dankesworten an dieses außergewöhnliche Bauprojekt an. Auch für die Universität sei die Ertüchtigung des Standorts eine Herzensangelegenheit gewesen. Die Wege zwischen den beiden Fraunhofer-Standorten sind nun kurz und praktisch. Bei vielen der genannten Projekte müsse er das Lob auch an sein Team weitergeben: „Das geht nur gemeinsam!“ In Würzburg seien viele seiner Ideen auf fruchtbaren Boden gefallen.