30 Jahre lang lebte Dr. Horst Schäfer-Schuchardt mit seiner Familie im italienischen Apulien, bis er zurückkehrte und ein gutes Stück Italien mit nach Würzburg brachte. Seit 1991 führt er das Geschäft „Ölbaum“ in der Eichhornstraße, das zugleich inoffizieller Treffpunkt von Mitgliedern der Società Dante Alighieri ist. Mitglied der Würzburger Dante-Alighieri-Gesellschaft ist Schäfer-Schuchardt seit 64 Jahren und seit 1980 ihr Präsident. Nun wurde ihm von der Stadt Würzburg für sein kulturelles Engagement der „Tanzende Schäfer“ verliehen.
Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg entnommen.
Bürgermeisterin Judith Jörg überreichte die Auszeichnung an „einen der aktivsten Förderer der italienischen Kultur in Deutschland, den langjährigen Vorsitzenden der Dante-Gesellschaft, den bekannten Wissenschaftler, der weltweit insbesondere für seine kulturgeschichtliche Expertise zum Olivenbaum geschätzt wird und der hierzulande nicht zuletzt aufgrund seiner hochkarätigen Dokumentarfilme, vielfach vom BR produziert, bekannt wurde: Dr. Horst Schäfer-Schuchardt, Jurist, Kunsthistoriker, Archäologe, Historiker und vor allem Weltbürger.“
Schäfer-Schuchardt erforschte in Apulien im Auftrag des Max-Planck-Institutes, der Bibliotheca Hertziana, dem Deutschen Kunsthistorischen Institut in Rom und der Deutschen Forschungsgemeinschaft die „Apulische Figürliche Steinplastik des 11. bis 13. Jahrhunderts“. Gleichzeitig widmete er sich der Erforschung der Apulischen Höhlenkirchen und Felsensiedlungen, dem Nikolauskult und dem Olivenöl. 2018 erhielt Schäfer-Schuchardt den Verdienstorden der Italienischen Republik, verbunden mit der Ritterwürde Cavalliere della Repubblica di Italia. Er ist Ehrenbürger der Stadt Mattinata und erhielt weitere Ehrungen der Städte Bitonto, Bitritto und Ostuni.
Mit der Dante-Alighieri-Gesellschaft bietet Schäfer-Schuchardt Vorträge und Veranstaltungen, die fundiert und hochkarätig, zugleich aber auch populär und vermittelbar sind, so dass sich das Kulturprogramm der Würzburger Società immer stärker einem breiten Publikum öffnete. Mit Leidenschaft setzte er sich auch für die im Jahr 2018 unterzeichnete Städtefreundschaft Würzburgs mit Siracusa ein, die heute als das kulturelle Zentrum Siziliens gilt.
Die Dante-Alighieri-Gesellschaft Würzburg ist ein Außensitz der Società Dante Alighieri mit Hauptsitz in Rom. Sie hat sich der Vermittlung von Kunst und Kultur Italiens verschrieben und der Pflege der italienischen Sprache. In Würzburg wurde sie Anfang der 1950er-Jahre von Professoren der Julius-Maximilians-Universität gegründet, ihr Sitz ist am Institut für Kunstgeschichte.
Der „Tanzende Schäfer“, eine Porzellanfigur nach einer der lebensgroßen Steinfiguren im Schloss von Veitshöchheim, wird an Bürgerinnen, Bürger und Gäste der Stadt verliehen, die sich um Würzburg in besonderer Weise verdient gemacht haben.