zurück
Zellerau
Swing, Jazz, Rhythmus und "Fingerschnippschnipp"
Die Gospelmesse in der Kirche Heiligkreuz animierte die Gäste zum mitmachen. 
Foto: Anouki Wilm | Die Gospelmesse in der Kirche Heiligkreuz animierte die Gäste zum mitmachen. 
Ursula Düring
 |  aktualisiert: 10.04.2025 02:38 Uhr

Ungewohnte Töne und ein besonderes Programm: Mit dem Slogan "Rhythmus, Groove und Finger-schnippschnipp" luden Oratorienchor Würzburg und Orchester Würzburg in die Kirche Heiligkreuz ein. Mit dem ungewöhnlichen Schlagwort haben sie nicht zu viel versprochen. Unter dem energiegeladenen Dirigat von Matthias Göttemann erklang die Gospelmesse "Missa parvulorum dei" des 1958 geborenen Kirchenmusikers Ralf Größler. Sich wie Klangwolken ausbreitende Melodien, rhythmische Bewegung, Fingerschnippen und Klatschen, zauberten vielen der Besucher im vollbesetzten Kirchenschiff ein Lächeln ins Gesicht und animierten zu stürmischem Zwischenapplaus.

Gospel entstanden schon vor Jahrhunderten in den USA. Er ist eine Mischung aus verschiedenen musikalischen Traditionen und entwickelte sich im Lauf der Zeit zu einer Ausdrucksform christlicher Musik. Das Werk "Missa parvulorum dei", komponiert für Solo-Sopran und vierstimmigen Chor, beinhaltet die Sätze einer originalen Messe. Die liturgischen Teile werden ergänzt durch die Sätze Psalm, Meditation, Finale, Auszug und durch verschiedene Bibeltexte, die vom Umgang Jesu mit kleinen Kindern erzählen. Musikalisch mixt die Messe von Ralf Größler Elemente aus Gospel, Blues und Jazz und erinnert in kurzen Passagen an klassische Tonfolgen.

Zwei Trompeten, zwei Posaunen und ein Saxofon, Streicher, Schlagzeug und Pauke, Klavier (gespielt vom Komponisten) und Vibraphon musizieren gezupft, gestrichen, geblasen, geschlagen, abwechslungsreich und mit viel Enthusiasmus. So erklingen moderne Momente mit rhythmischem (Schlagzeug zwischen Meditation und Finale), sphärischem (Vibraphon) oder swingendem (Saxofon im Psalm-Teil) Charakter. Im Kyrie unterstreicht die Pauke den flehenden Ruf "Lord, have mercy" nach Erbarmen, aus dem fetzigen Gloria swingt ein Big-Band-Sound. Klavier und Streicher samt Vibraphon begleiten das Agnus dei.

Im Dialog mit dem mit Leichtigkeit singenden Chor – optisch aufgepeppt mit roten oder grünen Tops unter der schwarzen Chorkleidung – kommt immer wieder Julika Birke zu Gehör. Die Sopranistin hat neben einer ansprechend positiven Ausstrahlung eine wandlungsfähige Stimme, kann ihren Part vom piano bis forte, von bedächtig bis dirty, mit jeder Menge Klangfarben ausstatten. Ein Beispiel dafür ist "I believe in God creator of heaven", in dem sie im Wechsel mit den gut gelaunten Sängerinnen und Sängern, Pauke und Bläsern ihr Credo bekennt.

Animiert durch Göttemann swingt, schnippst, klatscht das Publikum gut gelaunt und spendet am Ende jubelnden Beifall.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Zellerau
Ursula Düring
Jesus Christus
Kirchenmusiker
Oratorienchöre
Sopranistinnen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top