Den großen Brocken von 463 000 Euro hatten die Stadträte ja schon bei den Haushaltsberatungen Ende 2015 abgesegnet. Und jetzt bekommt der Schwimmverein 05 für sein Wolfgang-Adami-Bad auch noch einen einen zusätzlichen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 120 000 Euro pro Jahr. Das hat der Hauptausschuss des Stadtrates gegen eine Stimme beschlossen.
Damit hat der Verein mehr Planungssicherheit, denn eine Gesamtsumme von 583 000 Euro plus eine jährliche Steigerung von 2,5 Prozent ist jetzt bis zum Jahr 2019 festgeklopft. Damit sollte der Verein in der Lage sein, das öffentliche Bad wirtschaftlich und sicherheitstechnisch ordentlich zu führen, so der Tenor aus dem Ausschuss. 2020 soll die Zuschuss-Situation dann neu bewertet werden.
Die Auszahlung der zusätzlichen Mittel war bei den Haushaltsberatungen an eine Bedingung geknüpft worden. Die städtische Bädergesellschaft sollte das Vereinsbad unter die Lupe nehmen und den Räten im Hauptausschuss eine Einschätzung geben.
Deren Chef Jürgen Athmer hatte den Job übernommen und das war seine Bilanz: Müsste die Stadt das Bad mit dem 50-Meter-Becken übernehmen und selbst betreiben, käme das erheblich teurer. Die bauliche Substanz sei in allen Bereichen in einem guten Zustand. Der technische Bereich entspreche nach der Generalsanierung einem modernen Stand. Und: Die Betriebsführung werde vom Verein quantitativ und qualitativ gut umgesetzt.
Diese Bilanz kritisierte Stadtrat Raimund Binder (ÖDP) als mangelhaftes Gutachten. Er vermisste Detailinformationen und verweigerte die Zustimmung bei einem so hohen Zuschuss.
Wolfgang Baumann (ZfW) warf dem Schul- und Kulturreferenten Muchtar Al Ghusain grobe Versäumnisse vor, da es seiner Ansicht nach keine Unterlagen zu Risikobewertung oder Betriebsführung beim SV 05 gebe. Und Joachim Spatz (FDP) forderte eine Art dauerhafte Vertrauensperson im Verein von der Stadt Würzburg. Doch Sitzungsleiter Bürgermeister Adolf Bauer Adolf Bauer widersprach dieser zusätzlichen Kontrolle. „Das wäre ganz neu, dass wir bei einer Zuschussvergabe einen städtischen Kommissar bestellen. Die Vereine haben doch die Pflicht, ihre Zahlen zu liefern.“ SPD, CSU und Grüne stimmten dem neuen Zuschussbetrag zu, Wolfgang Baumann auch und so blieb es bei der einen Gegenstimme von Raimund Binder.
In einem Gespräch mit dieser Redaktion hatte sich der neue Präsident des SV05, Weltklasseschwimmer Thomas Lurz, schon im Vorfeld äußerst zufrieden mit der neuen Regelung gezeigt. Damit komme der Verein klar. Er wollte vermeiden, dass Vertreter des Schwimmvereins wie den vergangenen Jahren immer zu den Haushaltsberatungen als Bittsteller auftauchen und erklären, die Zuschüsse reichen nicht.