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Würzburg
Studentinnen brachten Ausstellung aus Mwanza mit
Antonia Moschin (Bildmitte) und Judith Schief (stehend rechts) stellten ihre Forschungsarbeit vor, die durch das Programm ASA drei Monate in Würzburgs Partnerstadt Mwanza ermöglicht wurde.
Foto: Georg Wagenbrenner | Antonia Moschin (Bildmitte) und Judith Schief (stehend rechts) stellten ihre Forschungsarbeit vor, die durch das Programm ASA drei Monate in Würzburgs Partnerstadt Mwanza ermöglicht wurde.
Bearbeitet von Susanne Vankeirsbilck
 |  aktualisiert: 27.01.2020 02:10 Uhr

Antonia Moschin und Judith Schief hatten sich im Rahmen des ASA-Praktikumsprogramms drei Monate in Würzburgs Partnerstadt Mwanza auf eine postkoloniale Spurensuche begeben. Entstanden ist in dieser Zeit – im Austausch mit sechs Studierenden der örtlichen Universität St. Augustine – eine Plakatausstellung, die bereits in Mwanza zu sehen war und aktuell im Würzburger Rathaus Station macht. Jüngst stellten die beiden Frauen die Ausstellung vor. Die Studentinnen zeigten auf, welche Orte, Kunstwerke und Projekte heute die Kolonialgeschichte Mwanzas reflektieren.

Ist Mwanza heute eine Millionenstadt, kann man zu Beginn der deutschen Kolonialzeit eher von einer beschaulichen Fischersiedlung am Victoria-See sprechen. Mündliche Überlieferungen und die wenigen erhaltenen Schauplätze dieser Epoche wie das Gunzert-Haus, der Bahnhof, ein alter Friedhof oder auch das Areal um den ehemaligen German Tree, der damals zum abschreckenden Galgen umfunktioniert wurde, kommen eine zentrale Bedeutung zu.  Die großformatigen Fotos zeigen zudem Tansanias zweitgrößte Stadt heute, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Anfänge der Städtepartnerschaft

Michael Rösser, der 2016 ebenfalls das ASA-Programm durchlief und heute in Erfurt Doktorand ist, ergänzte den Abend durch einen Vortrag, der die Anfänge der Städtepartnerschaft Würzburgs mit Mwanza kritisch betrachtete.

Er zeigte auf, was auch der Begriff „Postkolonialismus“ zum Ausdruck bringe, dass auch nach der Unabhängigkeit und Formierung des heutigen Tansanias, die Erfahrung des Kolonialismus für die deutsche und die tansanische Geschichte weiter prägend blieb. Als der damalige Würzburger Oberbürgermeister Dr. Zimmerer 1966 die Partnerschaftsurkunde unterzeichnete, geschah dies auch im Zeichen des Ost-West-Konflikts. Rösser belegte mit einigen Zitaten aus der Würzburger Chronik, dass es der Bundespolitik damals auch darum ging, eine Einflussnahme in Afrika nicht alleine der DDR zu überlassen, heißt es in der Pressemitteilung. 

Katja Schröder vom Büro Würzburg International informierte die Besucher zudem über die aktuellen Projekte in Mwanza neben der Erinnerungskultur. Von den zehn Städtepartnerschaften Würzburgs sei diese Beziehung, die im vergangenen Jahrhundert auch für viele Jahre vollkommen in Vergessenheit geraten war, heute wieder eine der aktivsten. 

Die Tafeln sind noch bis zum 29. Januar im Foyer des Rathauses zu sehen.

 
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