17 450 Trinkhalme, 86 000 Kaffeebecher und 139 000 Sandwichbeutel aus Plastik wandern jährlich in die Tonne des Studentenwerks Würzburg. Das sei definitiv zu viel, findet Michael Ullrich, Geschäftsführer des Studentenwerks Würzburg. „Zum neuen Jahr 2020 haben wir umgestellt und die Plastikverpackungen aus unseren Einrichtungen verbannt.“ Stattdessen bietet das Studentenwerk Würzburg laut seiner Pressemitteilung nur noch biologisch abbaubares Einweggeschirr an.
Plastik biologisch abbaubar – wie geht das? Ob Kaffeebecher, Salat-Box to go, Besteck, Brötchenbeutel oder auch Trinkhalme – die neuen Einwegverpackungen im Studentenwerk sehen zwar aus wie Kunststoff, sind aber laut Hersteller biologisch abbaubar – also rückstandslos kompostierbar.
Umstellung verursacht erhebliche Mehrkosten
Ein weiterer Vorteil der Biokunststoffe ist, dass diese zu 100 Prozent recycelbar sind. Denn die neuen Snackbecher in den Cafeterien des Studentenwerks wurden beispielsweise aus Milchsäure und aus landwirtschaftlichen Abfallstoffen wie Molke hergestellt. Das Endprodukt ist transparent, bedruckbar, biologisch abbaubar und lebensmittelecht.
Obwohl die Umstellung mit erheblichen Mehrkosten verbunden ist, setzt das Studentenwerk Würzburg auf Nachhaltigkeit. Zum Vergleich: Ein „neuer“, umweltfreundlicher Kaffeebecher kostet dreimal so viel wie ein konventioneller, ebenso die neuen Sandwichbeutel und Trinkhalme. Die biologisch abbaubaren Einwegverpackungen sollen das Mehrweg-System laut der Mitteilung des Stundentenwerks übrigens nicht verdrängen oder ersetzen. Die Mehrwegsysteme, wie der Mehrwegbecher des Studentenwerks Würzburg, würden auch weiterhin unterstützt und ausgebaut.
Und wer kompostiert das Einweggeschirr? Ich gehe davon aus, dass das Kompostwerk in Würzburg wenig begeistert über diese Entscheidung ist.
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Plastikverbot-Das-Maerchen-vom-kompostierbaren-Muellbeutel;art736,10255551
… Besonders die als kompostierbar deklarierten Kunststofftüten und Verpackungen sind ihr dabei ein Dorn im Auge. "Viele Bürger kaufen sich im guten Glauben für teures Geld solche Tüten, und wissen schlichtweg nicht, dass gerade diese Tüten ein riesiges Problem darstellen".
Einweggeschirr bleibt Einweggeschirr und ist in jedem Fall die schlechte Alternative zu Mehrweg -
ganz egal aus welchem Material (Bananenblätter, „Zuckerrohrteller“, Palmblattgeschirr).
Hier wird ein "grünes" Mändelchen angezogen und Umweltschutz vorgegaukelt.
Dem Leser bzw. Nutzer wird suggeriert, dass dies supertoll ist, da es sich um biologisch abbaubare Behältnisse handelt, die auch noch über die Biotonne entsorgt werden können, was aber nicht zutreffend ist. Dabei handelt es sich um ein Material, dass das Kompostwerk nicht haben will, da der Verrottungsprozess nicht lange genug andauert, um dieses Material nur annähernd zu Kompost werden zu lassen. Es wird daher aussortiert und landet als Restmüll in der Verbrennung. Ist das nun im Sinne der Umwelt??