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Würzburg
Studenten streamten live aus ihrer surrealen Hochschule
Zwei kostümierte Studierende funken aus dem Sendestudio.
Foto: Julian Gehrig | Zwei kostümierte Studierende funken aus dem Sendestudio.
Bearbeitet von Gabriele Kriese
 |  aktualisiert: 27.02.2021 02:16 Uhr

Studierende, die nach einem Jahr Pandemie ihre Hochschule vermissen und nostalgisch werden: Mit ihrer Notfall-Sendung „SHL–2021 Emergency Broadcast“ entwarfen 14 Studierende ein einmaliges Streaming-Event, berichtet die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt in einer Pressemitteilung.

Dieses Projekt ist im Rahmen des Kurses „Live!“, der von Prof. Henning Rogge-Pott betreut wurde, an der Fakultät Gestaltung entstanden.

Das Hochschulgebäude am Würzburger Sanderheinrichsleitenweg kann aufgrund der Pandemie derzeit nicht für Forschung und Lehre genutzt werden.
Foto: Mara Baues | Das Hochschulgebäude am Würzburger Sanderheinrichsleitenweg kann aufgrund der Pandemie derzeit nicht für Forschung und Lehre genutzt werden.

Die Studentin Magalie Herter-Courbon bringt das gemeinschaftliche Gefühl auf den Punkt: „Der SHL [Standort Sanderheinrichsleitenweg der FHWS] fehlt uns Studierenden sehr. Unsere Fakultät ist für uns ein besonderer Ort, weil hier nicht nur studiert wird, sondern auch viele Veranstaltungen stattfinden, die auf dem Engagement von Studierenden basieren.“

Keine gemeinsamen Projekte, kein gemeinsames Durchbeißen während Abgabephasen, kein Mitzittern bei Prüfungen, keine Vorhaben abseits des Studiums in der Gruppe. „Wir denken, wir sprechen für viele, wenn wir mit großer Nostalgie auf die Zeiten im SHL vor Corona blicken.“

Film belegt die Hochschule

Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die herbeigesehnte Hochschule wiederzubeleben und die Menschen, die ihre Zeit vor allem zu Hause verbringen, auf eine gemeinsame, virtuelle Reise mitzunehmen, heißt es im Pressetext.

Eine Illusion: Ein Mann liest Zeitung und taucht seine Füße in einen Pool in einem virtuellen Raum.
Foto: MA | Eine Illusion: Ein Mann liest Zeitung und taucht seine Füße in einen Pool in einem virtuellen Raum.

Der Film erzähle die Geschichte einer außergewöhnlichen Gruppe Studierender, die es geschafft habe, mithilfe eines „interdimensionalen Portals“ eine Verbindung zu einer alternativen Hochschule herzustellen. Ihre Mission: die schrägen, surrealen, unterhaltsamen und manchmal auch emotionalen Räume des Hochschulstandorts zu nutzen, um in der Pandemie ein unterhaltsames Live-Programm zusammenzustellen.

In der surrealen Geschichte begeben sich die Studierenden in einem Szenario über einen „transdimensionalen Verbindungsstrahl“ auf die Reise durch die Hochschul-Räume.

Kurioses, Gruseliges, Lustiges, Tiefgründiges und Unterhaltsames begegnet ihnen. Höhepunkt und tragisches Ende des nostalgischen Filmbeitrages: Der Stream wird gekappt. Man sieht eine Studentin allein an einem Laptop in einem Sendebus sitzend. Sie hat den Stream von dort aus über Grafiken aus Rohdaten erstellt und ausgestrahlt – und alles war nur eine Illusion.

Zum Hintergrund der Entstehung

Der „rote Faden“ des Livestreams sei die Sendezentrale gewesen, erläutert die Pressemitteilung. Von dort aus schalteten die Studierenden in die einzelnen Räume, um das Programm für die Zuschauer zusammenzustellen. Jeder Raum für sich stellte eine eigene Realität dar.

Eine amorphe Masse breitet sich immer mehr auf dem Hochschulareal aus.
Foto: Richard Ley | Eine amorphe Masse breitet sich immer mehr auf dem Hochschulareal aus.

Alle Studierenden arbeiteten an mindestens zwei Videos für den „Emergency Broadcast“. Das Hauptziel dieses Kurses und des Streams, so die Studierenden: Sie wollten ein Gemeinschaftsgefühl in ihrer Fakultät herstellen, das sie während der Pandemie immer schmerzlicher vermissen. „Durch die Kommentarfunktion und die einzelnen Chatgruppen entstand seit langer Zeit wieder ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das unsere Kommunikationsdesignerherzen höherschlagen ließ.“ Die entstandene Sendung sei für sie eine „metaphorische Zurückeroberung des leerstehenden Fakultätsgebäudes“.

Den Film kann man im Internet finden und ansehen unter https://vimeo.com/508565135

Ein „Student“ auf dem surrealen Gang durch virtuelle Hochschulräume.
Foto: Julian Gehrig | Ein „Student“ auf dem surrealen Gang durch virtuelle Hochschulräume.

Die Teams

Um das Projekt umsetzen zu können, fanden sich Teams zusammen, die für einzelne Aufgaben zuständig waren. Diese bestanden aus:
• Narration: Elisa Hock, Julian Gehrig, Richard Ley und Olga Karasova
• Corporate Identity: Mara Baues, Maximilian Kern, Caro Braun, Olga Karasova und Prof. Henning Rogge-Pott
• Public Relations: Margarita Kojkov, Magalie Herter-Courbon, Mara Baues sowie Isabel Schäuble
• Kostüme: Magalie Herter-Courbon, Melda Ahmetoglu und Fiona Bock
• Musik: Maximilian Kern
• Szenenbild: Margarita Kojkov, Melda Ahmetoglu, Fiona Bock, Johannes Landstorfer sowie Caro Braun
• Technik: Isabel Schäuble, Markus Arens, Julian Gehrig und Richard Ley
Quelle: Hochschule
 
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