Es gibt noch Verbesserungspotenzial – so könnte die vorläufige Schlussfolgerung aus einer Studie des Instituts für Geografie der Uni lauten. Im Sommer lief die „Untersuchung zur Mobilität der Würzburger Studierenden“ im Auftrag des Studentenwerks und der Studierendenvertretungen der Würzburger Hochschulen. Nun stellten die Beteiligten ihre Ergebnisse vor.
„Die Mehrheit der Studierenden benutzt die öffentlichen Verkehrsmittel“, erklärte Student Sascha Dolezal, der an der Studie mitgearbeitet hat. „Allerdings nimmt ihr Anteil stetig ab, je weiter sie von der Uni entfernt wohnen.“ Dann würden die Studenten vermehrt auf das Auto umsteigen. Doch auch das Fahrrad steht bei den Studenten hoch im Kurs – im Sommer sogar stärker als das Auto.
Die meisten Studierenden wohnen in den drei Würzburger Stadtteilen Frauenland, Altstadt und Sanderau. „Das liegt wohl an der Nähe zum Hubland“, sagte Dolezal. Der Campus am Hubland ist mit Abstand der wichtigste Hochschulstandort in Würzburg. Das macht sich vor allem bei der Parkplatzsituation bemerkbar. „Fast 90 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie mehr Parkplätze auf dem Hochschulgelände für notwendig oder wünschenswert halten“, so Dolezal. Auch ein studentischer Parkausweis, der auf ausgewiesenen Studentenparkplätzen gilt, wurde vorgeschlagen. Die Fahrradfahrer hingegen wünschen sich mehr wettergeschützte und dezentrale Abstellmöglichkeiten.
Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs sind laut der Studie häufiger unzufrieden. Vor allem während der Stoßzeiten lassen offenbar das Sitzplatzangebot und die Schnelligkeit zu wünschen übrig. Oft sind auch die Verbindungen ungünstig – weshalb Direktlinien vom Hubland zum Beispiel nach Grombühl, Zellerau und Rottendorf vorgeschlagen wurden. „Mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis des Semestertickets sind die meisten Studenten zufrieden“, ergänzte Dolezal. Eine Ausweitung wäre allerdings wünschenswert.
Interessant wäre, die Untersuchung bald zu wiederholen, so Michael Ullrich, Geschäftsführer des Studentenwerks. „Inzwischen hat sich bei der Taktung der Buslinien ins Hubland und beim Semesterticket ja einiges getan.“ Insgesamt ist Ullrich froh, nun gesicherte Daten zur studentischen Mobilität an der Hand zu haben. „Die sind gut für weitere Verhandlung mit der WSB“, so Ullrich. Und auch bei der Planung der Wohnheime kann er die Zahlen nutzen. „Wir müssen für zwei Wohnheimplätze einen Parkplatz zur Verfügung stellen, dabei hat nur ein Viertel der Studenten ein Auto.“ Beim geplanten Wohnheim im Hubland ließen sich eine Menge Kosten sparen, wenn man von dieser Regelung abweicht.
Infoabend zum ÖPNV
Die Studie „Mobilität der Würzburger Studierenden 2011“ unter der Leitung von Professor Jürgen Rauh wurde im Rahmen des Projektseminars „Regionalentwicklung in Unterfranken“ durchgeführt. Beteiligt waren die fünf Geografie-Studenten Sascha Dolezal, Franziska Hofmann, Larisa Minakova, Veronika Schmitt und Vanessa Truskolaski. Die Betreuung übernahm Christian Neff. Der Fragebogen wurde in Zusammenarbeit mit dem Studentenwerk und den Studierendenvertretern der Würzburger Hochschulen, Universität, Fachhochschule und Hochschule für Musik, erstellt.
Seit Anfang des Wintersemesters hat die Studierendenvertretung der Universität Würzburg ein Beschwerdeformular eingerichtet, in dem Studenten ihren Unmut über überfüllte Busse loswerden können. „Bisher haben wir 200 Beschwerden erhalten“, sagt Studierendenvertreter Riccardo Altieri. Alle Absender wurden zu einem ÖPNV-Infoabend am Dienstag, 13. Dezember, eingeladen. Auch ein Vertreter der WVV soll dort Rede und Antwort stehen. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Festsaal des Studentenhauses (1. Etage). Die Ergebnisse der Studie und auch eigene Beobachtungen der Studierendenvertreter werden mit in die Diskussion einfließen. Text: Reb
...Ein Überholen von Bussen ist nicht möglich, da quasi an jeder Haltestelle jemand aussteigen möchte.....
Zur Erklärung für Sie: Wenn jemand aussteigen möchte, dann muss der Bus dazu anhalten (soweit verstanden?). Und wenn auf den "Studentenlinien" an jeder Haltestelle jemand aussteigen möchte, dann müssen alle Busse an allen Haltestellen anhalten und können so einen anderen Bus der bereits an der Haltestelle steht, nicht überholen. Denn dann könnte niemand aussteigen (immer noch verstanden?).
Somit ist ein überschlagenes Fahren (voller Bus fährt durch, leerer hält an) nicht möglich. Und darum fahren die Busse auf und stauen sich....
Danke für das Kompliment. Auch Sie könnten sich so gut auskennen und dann endlich kompetent, mit Zahlen und Fakten, mitreden.
Einfach hier nachlesen:
http://www.vvm-info.de/vvm/leistungen/fahrpreise/tarifuebersichtpreistabelle/index.html
Zu den Studenten, die auf der Uni auch wirtschaftliches Handeln lernen:
Ein Student zahlt pro Monat weniger als 10 Euro (55 Euro für 6 Monate) für die Berechtigung im gesamten VVM alle Busse und Straßenbahnen (mit Fahrrad!) benutzen zu dürfen.
Dies ist bundesweit das günstigtste Studententicket, bei vergleichbaren Leistungen.
Ein normaler Fahrgast zahlt für den vergleichbaren Mobil Standard Fahrschein (Wabenfrei) 117 Euro pro Monat.
Ein Auszubildender zahlt für die gleiche Leistung (keine Fahrradmitnahme möglich) immer noch 95 Euro, also 10x soviel wie ein Student pro Monat! Das ist durch nichts gerechtfertigt.
Ich denke das Anspruchsdenken manches Studenten ist einfach zu hoch.
Die Studenten könnten mit dazu beitragen, das es nicht zu Behinderungen kommt:
Ein Fahrrad nimmt drei Stehplätze weg und behindert die restlichen Fahrgäste.
Also ein Semesterticket, ohne Fahrradmitnahme, steigert die Platzkapazitäten und
sorgt für weniger Reibereien beim Ein- und Aussteigen.
Viele Studenten nehmen ihr Fahrrad doch nur aus Prestigegründen (umweltfreundlich!) mit, ohne den ganzen Tag nur einmal den Sattel mit Ihrem Allerwertesten zu berühren.
Außerdem haben viele Studenten ein visuelles Aufnahmeproblem.
Omnibusse haben große Fenster. Jeder kann von aussen erkennen, wenn ein Bus an seiner Kapazitätsgrenze angelangt ist.
Jeder, nur nicht Studenten. Diese versuchen verzweifelt immer noch rücksichtslos( mit Ihrem Fahrrad) einzusteigen. Türsteuerungen werden blockiert und müssen manuell an der Tür behoben werden. Dies führt zu massiven Verzögerungen, die schließlich darin enden, das vier Busse hintereinander fahren.
Ein hier zusätzlich eingesetzter Bus, der nicht vorhanden ist, wäre der fünfte Bus in der Schlange. Ein Überholen von Bussen ist nicht möglich, da quasi an jeder Haltestelle jemand aussteigen möchte.
Die Lösung ist hier auf Dauer wirklich nur eine schienengebundene Strassenbahn mit höherer Beförderungsleistung und unabhängig vom Individualverkehr.
Ein Teil des Kommentars ([...]) wurde wegen beleidigender Äußerungen gelöscht. Die Multimedia-Redaktion.