Zwischenstation in Ochsenfurt. Das Aggregat, das Burkard Freitag für seine Berufsschule in Mlandizi, Tansania, gesucht hat, ist diese Woche angekommen. Es ist perfekt für seine Aufgabe und fast neu.
Mindestens 50 Kilovoltampere (kVA) Dauerleistung sollte das Stromaggregat haben, das die Berufsschule in Mlandizi für einen geregelten Betrieb braucht. Strom gibt es zwar, allerdings mit vielen und langen Unterbrechungen, was auch die aufblühende Wirtschaft stark behindert. Das Aggregat stand ganz oben auf der Liste, mit der Burkard Freitag aus Hopferstadt, besser bekannt als Sassi, die von ihm in Mlandizi gegründete Berufsschule ertüchtigen wollte.
Bekommen hat er es nun über langjährige, engagierte Kooperationen in seinem Netzwerk. Dazu gehören die freundschaftlichen Verbindungen zu Ludger Heydler, dem Gebietsleiter für Valtra-Traktoren in Bayern, und dem Ochsenfurter Unternehmer Christian Halbig. Halbig ist auch langjähriger Unterstützer des Tansania-Engagements, vor allem bei Transportlösungen. Diesmal will er auch vor Ort die Übergabe machen. "Wahnsinnssache, die er da macht", sagt Halbig, "das muss man einfach unterstützen."
Gemeinsam haben es Heydler und Halbig geschafft, das mit nur 80 Stunden Betriebsdauer fast neuwertige Diesel-Aggregat zu organisieren. Unter Umgehung aller üblichen Vertriebs-, Fracht- und Zwischenkosten war letztlich noch der Hälfte des Neupreises von rund 25 000 Euro aufzubringen, um das Gerät aus der finnischen Firmenzentrale nach Ochsenfurt zu bringen. Das konnte Dank des Spendenkontos finanziert werden.
Das Aggregat aber sei perfekt, mit 110 kVA sei Luft nach oben für die Schule, die größer werden soll.
Besiegelt wurde in Erlangen inzwischen auch die Partnerschaft mit der Erlanger Berufsschule und Freitags Vocational Training Center (VTC) MUAC in Mlandizi. Fraglich ist aufgrund der Corona-Epidemie, wann der zur Verfügung stehende Hochsee-Container komplett gefüllt ist und es weitergeht.
Freitag ist aber ohnehin noch am Organisieren. Er spürt die Wende in seinem Engagement, das im Stadium des ersten Brunnenbaus vor 20 Jahren noch eher milde belächelt worden sei. Firmen und Wirtschaftsvertreter seien an seinen Kenntnissen und seinem Netzwerk inzwischen ernsthaft interessiert. Er mache sich Hoffnungen, künftig auch mit namhaften fränkischen Firmen zusammenarbeiten zu können.
Auch bei Valtra ist das Engagement nicht nur uneigennützig. Heydler: "Wir brauchen ausgebildete Leute in Tansania. Die Berufsschule ist eine neue Herangehensweise, die Sinn macht." Valtra unterstützt laut Heydler Sassi in Afrika bereits seit 2006, unter anderem mit 2.000 Euro als Spende statt der früher üblichen Weihnachtsgeschenke an Vertriebspartner oder auch mit Traktoreneinsätzen beim urbar machen von landwirtschaftlicher Fläche.
Mehr Info und Spendenkonto im Internet: https://sassiinafrika.de/