
„Es gibt immer weniger Kundschaft für Stricksachen, die nicht jeder Modeschwankung unterworfen sind, und die Kosten für Laden und Personal laufen davon“, sagt Joachim Rudig, der seit dem Jahr 2000 Geschäftsführer für beide Läden ist. Stoffwaren Wolz bleibt von der Schließung des kleinen Ladens unberührt.
Die vier Teilzeitkräfte des Strickwarenladens gehen nach der Schließung in Pension. Der Sonderverkauf läuft, es winkt reduzierte Ware in dem Lädchen mit etwa 25 Quadratmetern Verkaufsfläche.
Rudigs Vater Diether hat den kleinen Laden im November 1961 übernommen, später kam Stoffwaren Wolz dazu. Das Strickwaren-Geschäft boomte, zeitweise verkaufte man mit vier Leuten. Wer den Laden kennt, weiß wie eng es dort zuging. Da mussten Verkäufer und Verkäuferinnen schon schlank sein.
Diether Rudig erinnert sich noch daran, als der Obst- und Gemüse-Großmarkt vor seinem Laden stattfand. In aller Herrgottsfrüh fuhren die Laster vor und die Einzelhändler kauften ihre Waren ein. Eine schlimme Zeit musste der kleine Laden zusammen mit den anderen Geschäftsleuten am Marktplatz durchstehen, als die Tiefgarage in den 60er Jahren gebaut wurde. Dagegen war der Bau des neuen Bankgebäudes fast schon ein Klacks, meint Rudig.