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Erlabrunn
Streuobst für alle: Initiative kommt an – OGV Erlabrunn bestellt 600 Obstbäume
Reichlich zu tun hatten Mitglieder des OGV Erlabrunn, die von einer zertifizierten Baumschule in Kassel gelieferten rund 600 Baumbestellungen zu sortieren. 
Foto: Herbert Ehehalt | Reichlich zu tun hatten Mitglieder des OGV Erlabrunn, die von einer zertifizierten Baumschule in Kassel gelieferten rund 600 Baumbestellungen zu sortieren. 
Herbert Ehehalt
 |  aktualisiert: 09.11.2023 02:57 Uhr

Einmal mehr auf fruchtbaren Boden fielen die intensiven Bemühungen des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Erlabrunn zur Förderung der Biodiversität sowie zum Erhalt der Kulturlandschaft. Dabei schlug die neuerliche Initiative Wellen weit über die Ortsgrenze hinaus. Etwa 75 Interessenten aus Erlabrunn und den Nachbargemeinden konnten die OGV-Verantwortlichen um Vorsitzende Ulrike Faust sowie den beiden örtlichen Streuobst-Beauftragten, Thomas Herrmann und Jürgen Ködel, animieren, sich für den Bayerischen Streuobstpakt zu engagieren.

Als "vollen Erfolg" verbucht Vorsitzende Faust die Bemühungen mit Unterstützung der OGV-Mitglieder. Ähnliche Aktionen, wie die nun durchgeführte zentrale Bestellung von jungen, biozertifizierten Obstbäumen, bot der OGV Erlabrunn für Mitglieder und Interessenten in der Vergangenheit mehrfach an – zuletzt in den Jahren 1990 und 2004. Der Streuobstanbau im Ort hat allerdings eine viel längere Tradition. Als Alternative zum damals von Spätfrösten und Reblaus-Schäden dezimierten Weinanbau, geht er in Erlabrunn zurück bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Gemeinsame interkommunale Bestellaktion

Der von der Bayerischen Staatsregierung initiierte Streuobstpakt und das zugehörige Förderprogramm "Streuobst für alle" waren für die Verantwortlichen Anlass, den Streuobstanbau erneut zu forcieren. Das Angebot einer gemeinsamen interkommunalen Bestellaktion führte zu einem überwältigenden Erfolg. Insgesamt 75 Grundstücksbesitzer bekundeten ihr Interesse an 600 Streuobst-Hochstammbäumen von etwa 140 unterschiedlichen Obstsorten in Bio-Qualität. Die Vielfalt der georderten Obstsorten reichte von "A" wie Apfel bis "Z" wie Zwetschge. Rege Nachfrage bestätigte sich hinsichtlich der georderten Obstbäume neben den etablierten Obstsorten von Birnen bis Quitten insbesondere auch bei klimaresistenten und exotischen Obstbäumen, wie Esskastanien, Aprikosen und Weinbergspfirsichen.

Von der beeindruckenden Anzahl der bestellten 600 Obstbäume sollen etwa die Hälfte auf Erlabrunner Gemarkung wachsen, wodurch der besondere Stellenwert des Streuobstanbaus im Ort zum Ausdruck kommt. "Eine weitere größere Bestellung ging allerdings auch vom OGV Hausen ein", bestätigte Ulrike Faust.

Streuobst hat große Bedeutung für Biodiversität

Nach Überzeugung des bayerischen Landwirtschaftsministeriums hat der über Jahrhunderte entstandene Streuobstanbau in Bayern höchste Bedeutung für die Kulturlandschaft und Biodiversität. Mit dem Bayerischen Streuobstpakt sollen Streuobstwiesen erhalten und bis 2035 zusätzlich eine Million Streuobstbäume neu gepflanzt werden. Die Verwaltung für Ländliche Entwicklung fördert mit dem Programm "Streuobst für alle" die Beschaffung von Streuobstbäumen für Kommunen, Vereine und Verbände. Laut OGV-Vorsitzender Ulrike Faust unterstützt die Gemeinde Erlabrunn mit einer Zwischenfinanzierung die Bestellaktion bis zur Auszahlung der Fördermittel von 45 Euro je Baum durch das Amt für Ländliche Entwicklung.

Bereits im Jahr 1990 wurden in Erlabrunn bei einer der größten Pflanzaktionen etwa 1000 Obstbäume gepflanzt. Weit vor dem Bürgerbegehren "Rettet die Bienen" wurden etwa 20 Hektar Streuobstwiesen von konventionellem auf biologischen Anbau umgestellt und zertifiziert.

 
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