
Der Haushalt für das Jahr 2022 steht im Zeichen des Abbaus der hohen Schulden der Marktgemeinde. Dies zeigte sich bei der Verabschiedung der Haushaltssatzung im Marktgemeinderat. In den vergangenen Jahren ist die Gemeinde schon ein gutes Stück vorangekommen. Der höchste Stand der Schulden wurde mit knapp 16 Millionen Euro 2018 erreicht. Die Schulden gehen in erster Linie auf Grundstückskäufe zurück, die die Gemeinde benötigt, um die Umgehungsstraße zu bauen. Seither ist es gelungen, die Schulden kontinuierlich abzubauen. Der Gesamthaushalt erreicht im laufenden Jahr knapp 25 Millionen Euro.
Die Marktgemeinde ist bisher gut durch die Krise gekommen. Kämmererin Mona Oßwald rechnet für das laufende Jahr mit einem stabilen Haushalt. Sie rechnet mit einer Zuführung von 1,6 Millionen Euro aus dem Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt. Diese liegt damit deutlich über der Tilgung von etwa einer Million Euro. Bürgermeister Bernhard Weidner betonte, dass es das Ziel dieses und der kommenden Haushalte sein müsse, auch weiterhin ohne neue Kredite auszukommen und die Schulden abzubauen, um die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse wieder zu entspannen.
Gute Steuereinnahmen
Die stabile Finanzlage ist auf weiterhin gute Steuereinnahmen zurückzuführen. Rimpar profitiert davon, dass es sich als attraktive Wohngemeinde im Würzburger Umfeld positioniert hat und daher weniger abhängig von schwankenden Einnahmen aus der Gewerbesteuer ist. Rimpars Stärke stellt die Einkommensteuer dar. Für 2022 rechnet Kämmererin Oßwald mit fünf Millionen Euro. Bei der Gewerbesteuer hat sie – zurückhaltend geschätzt - 2,4 Millionen Euro angesetzt.
Dennoch sind Sparmaßnahmen unumgänglich. Die Personalausgaben sinken im laufenden Jahr voraussichtlich um 400 000 Euro auf 5,5 Millionen Euro. Die im Vergleich zu anderen Gemeinden hohen Ausgaben gehen darauf zurück, dass Rimpar vier Kindergärten, drei Kinderkrippen, zwei Kinderhorte und einen Sozialpädagogen finanziert. An den Landkreis zahlt die Gemeinde in diesem Jahr 3,6 Millionen Euro. Die Verwaltung hat eine Maßnahmenliste für den notwendigen Bauunterhalt erstellt. Sie führt zu einer deutlichen Einschränkung bei den Investitionen. Gespart wurde auch bei den Mittelanforderungen der Organisationen und Gruppierungen, der Vereine und Fraktionen. Sie wurden getrennt in einer Ausschusssitzung des Gemeinderats separat abgehandelt.
Tiefpunkt scheint überschritten
Kennzeichnend für den Haushalt 2022 sind weiterhin geringe Ausgaben für Investitionen. Im Vergleich zum Vorjahr steigen sie jedoch. Vermögenshaushalt sind 7,6 Millionen Euro vorgesehen. Noch im Vorjahr waren es nur 4,4 Millionen Euro. Der Tiefpunkt scheint damit überschritten.
Insgesamt 5,1 Millionen Euro sollen in Baumaßnahmen fließen. In erster Linie geht es hierbei um den Neubau des Kindergartens mit Kinderkrippe auf dem Gelände der alten Gärtnerei an der Austraße. Auch der Einbahnring am Marktplatz taucht in der Liste der Baumaßnahmen auf. Ferner die Sanierung der Wasserversorgung und der Abwasserkanäle in der Weinbergstraße. Hierfür ist ein neuer Kredit nötig. Dieser stellt jedoch für den Haushalt nur eine rechnerische Größe dar. Die Gemeinde finanziert die Bauarbeiten vor. Sie werden auf die Gebührenzahler, also die Bürger, umgelegt.
Höhere Gebühren
Auch für die kommenden Jahre ist laut Finanzplan mit stabilen Haushalten zu rechnen. Die Zuführungen vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt sollen auf bis zu 2,6 Millionen Euro steigen. Erreicht werden soll dies auch durch höhere Gebühren für die Kindergärten, Mieten und Verpachtungen. Hierzu hat der Gemeinderat die Verwaltung bereits beauftragt.