Dass das Street-Food-Festival diesmal für zwei statt drei Tage wie im Vorjahr stattfindet, hat laut Veranstalter Bobby Gebhardt von der Walhalla Events & Concerts GmbH logistische Gründe: „In den Trucks, die aus ganz Deutschland und Österreich angereist kommen, wird alles frisch zubereitet – Vorratshaltung ist da, auch wetterbedingt, problematisch.“
Dass das Festival auf den Hochsommer terminiert ist, hat auch Einfluss auf das Angebot: Der „Knödelkönig“ aus Tauberbischofsheim etwa ist diesmal nicht mehr dabei. „Die Gerichte passen nicht unbedingt zum Hochsommer“, so Gebhardt. Keine Knödel also, dafür jede Menge Eis: Für die dritte Auflage des Festivals ist ein eigener Bereich geplant, in dem neben gerolltem und frittiertem Eis sowie Frozen Joghurt auch Ausgefallenes wie Stickstoff-Eis angeboten wird.
Als weitere Schwerpunkte kündigt Gebhardt asiatische und russische Gerichte sowie Molekular-Küche an. „Es soll nicht nur Burger und Pulled Pork geben, sondern etwas exotischer werden“, so der Walhalla-Geschäftsführer. In die Kategorie „exotisch“ fällt sicherlich der Stand der „Jungle Brothers“ aus Rödelmaier (Lkr. Rhön-Grabfeld): Sie bieten Insekten in verschiedenster Form an – in der Pfanne gebraten, mit Schokolade und bunten Streuseln überzogen, als Lutscher oder auch roh.
40 000 Essen
Mit insgesamt 40 Trucks sieht Gebhardt das Festival für den erhofften Besucherstrom gerüstet. Ein Truck könne im Schnitt etwa 1000 Besucher verköstigen – „40 000 Essen, das sollte reichen.“
Die Street-Food-Szene ist innerhalb der vergangenen Jahre stark gewachsen. Gab es 2015 deutschlandweit zwischen 80 und 150 Festivals, sind es mittlerweile an die 1000, berichtet Gerhardt. Auch mit seiner Walhalla GmbH hat er aufgestockt: von sechs Veranstaltungen im Jahr 2015 auf bis zu 20 in diesem Jahr.
Was sich im Laufe der Zeit ebenfalls gewandelt habe, sei das Publikum. War das Festival anfangs vor allem von Studenten besucht, sei es inzwischen ein Familienfest – eine Art „Volksfest der Zukunft“, sagt der Veranstalter und zählt auf, was für Kinder geboten sein wird: „Animation, Mitmachspiele, ein Karussell, eine Hüpfburg, Kinderschminken …“
„Giebelstadt ist eines unserer größeren Festivals“, so Gebhardt. „Das Gelände bietet sich für Open-Air-Geschichten einfach an.“ Mit seiner Veranstaltung fühlt er sich im Ort gut angenommen. „Man fühlt sich hier sicher“, betont Gebhardt, „es gibt genügend Parkplätze, Fluchtwege und ein gutes Sicherheitskonzept.“ Dadurch, dass bei seinem Festival an beiden Tagen ein Kommen und Gehen herrsche, seien auch Verkehrsprobleme kein Thema. Bei der Suche nach einem geeigneten Ort in und um Würzburg für sein Festival wurde Gerhardt 2015 durch den Tipp eines einheimischen Kochs auf den Flugplatz aufmerksam.
„Wir haben einige Gelände in der Stadt angefragt, sind aber gescheitert“, so Gerhardt. Das Bürgerbräu-Gelände in der Zellerau erwies sich als zu klein, die Talavera als ständig besetzt. Nicht zuletzt auch aufgrund der geringen Entfernung zu Würzburg habe man sich schließlich für Giebelstadt entschieden.
Hohe Investitionen
Street Food bedeute immer auch hohe Investitionen in die Infrastruktur, erklärt Gebhardt. „Ab einer gewissen Dimension von Festival hat man immer Vorleistungen zu bringen – Street Food ist nicht einfach zu handhaben.“
Die Stromversorgung habe man in diesem Jahr allerdings gut gelöst: Statt wie im Vorjahr Generatoren aufzustellen – „für drei Tage haben wir über 3000 Liter Diesel benötigt“ – können die Trucks den Strom diesmal über eine Trafo-Station beziehen. Die Rahmenbedingungen also passen für Gebhardt; die Herausforderung sei nun die Qualität der Stände: „Das Angebot muss passen – denn die erste Neugier auf Street Food ist vorbei.“