Als MainPOP-Festival wurde es 2004 anlässlich des 1300-jährigen Stadtjubiläums aus der Taufe gehoben, heuer findet es bereits zum 16. Mal statt: Am letzten Wochenende der Sommerferien kommen wieder über 50 Musikgruppen und Straßenkünstler aus 17 Nationen zum Stramu in die Innenstadt. Livebands, Komiker, Jongleure und Akrobaten bieten an 25 Plätzen über 500 Stunden Programm, und wenn das Wetter passt, rechnen Stramu-Chef Mike Sopp und seine Mitstreiter mit mindestens 100 000 Besuchern an den drei Festival-Tagen.
Ein Nachwuchspreis für regionale Bands
"Das Stramu ist ein Magnet, der die Leute aus der Region anzieht. Es ist wie ein musikalischer Spaziergang durch die Stadt", sagte Bürgermeister Adolf Bauer bei der Vorstellung des diesjährigen Festival-Programms in der Filiale von Hauptsponsor Sparda Bank am Barbarossaplatz. Die Genossenschaftsbank unterstützt das Festival für Straßenkunst inzwischen seit 12 Jahren und vergibt wieder einen Nachwuchspreis, um den sich vom 6. bis 9. September zehn junge Bands aus der Region bewerben.
Am erfolgreichen Format der vergangenen Jahre ändert sich nichts. "Mit dem Stramu unterstützen wir ein Festival, das einen sehr guten Ruf in der Region genießt. Das einzige Wagnis wird auch in diesem Jahr das Wetter sein", betonte Sparda-Vertriebsleiter Ruthard Sämann. Was das Wetter angeht, bleibt Mike Sopp aus Erfahrung optimistisch: "Ich bin seit neun Jahren dabei und habe in dieser Zeit vielleicht drei Regentage erlebt."
In den vergangenen 15 Jahren hat sich das Stramu, das zu den größten Veranstaltungen seiner Art in Europa gehört, nicht nur bei den Besuchern, sondern auch bei den Künstlern einen sehr guten Ruf erworben - und das nicht nur wegen der entspannten Stimmung und der guten Organisation: "Unser Publikum ist recht spendabel. Die Künstler sind mit ihren Einnahmen immer sehr zufrieden, auch mit den CD-Verkäufen", berichtet Sopp. Das Festival zahlt seinen Künstlern nur Reisekosten und Unterbringung, für die Gage sind die Zuschauer verantwortlich: "Gefällt's dir gut, dann wirf' was in den Hut" ist von jeher das Motto beim Stramu.
Knapp 600 Bewerbungen und kurzfristige Anfragen gingen ein, daraus hat das Stramu-Team 55 Acts ausgewählt – darunter 27 Würzburg-Neulinge und 28 alte Bekannte wie GeeGee Kettel und seine Tochter Soluna Samay oder Sara Teamusician aus Würzburg und Andreas Kümmert mit seinen "The Ron Lemons". 32 Bands und Künstler kommen aus der Region, der Rest aus Deutschland und 16 weiteren Ländern. Am weitesten von der Heimat entfernt werden "Kallidad" aus Australien sein, die das Stramu im Rahmen einer Sommertour durch Europa besuchen.
"Wir haben dieses Jahr ein paar Bands weniger, weil einige mehrmals spielen wollten", so Mike Sopp. Zum zweiten Mal dabei ist einer wahrscheinlich erfahrenste deutsche Straßenmusiker: "Klaus der Geiger" aus Köln ist inzwischen stolze 79 Jahre alt. Wiederholungstäter sind auch "The Trouble Notes", die zuletzt beim "Wein am Stein" auf der Bühne standen. Auf der Facebook-Seite des Festivals wurde ein Video des amerikanisch-englischen Trios, das 2017 in der Blasiusgasse entstanden ist, inzwischen knapp drei Millionen Mal angeklickt.
Endlich ist auch "Blechsalat2 dabei
Zu den Stramu-Neulingen gehört mit "Blechsalat" eine erfolgreiche Brassband aus Linz/Österreich, die Sopp bereits in den letzten beiden Jahren haben wollte: "Da hat es nicht geklappt, weil sie ausgebucht waren." Zeitlose Comedy alter Schule bieten die weltweit auf Straßenfestivals bekannten "The Flying Dutchmen" - sie werden nach zahlreichen Bewerbungen in der Vergangenheit zum ersten Mal beim Stramu zu Gast sein.
Offiziell eröffnet wird das Festival am Freitagabend im Rathaus-Innenhof durch das Würzburger HipHop-Projekt "Beats & Lyrics". Am Samstag und Sonntag können sich am Mainkai wieder Künstlerinnen und Künstler kurzfristig für Auftritte am "Freiufer" anmelden. Alle Informationen rund um das 16. Stramu und das komplette Programm gibt es im Internet unter "stramu-wuerzburg.de/".