
Der AWO Ortsverein Estenfeld nutzte einen vorweihnachtlichen Kaffeenachmittag, um eine Spende in Höhe von 500 Euro zu überreichen. Der Vorsitzende Werner Köhler übergab den Betrag für AWO FamilyPower und die Fachstelle Täter*innenarbeit häusliche Gewalt der neuen Einrichtungsleiterin Christina Schmitt und Jeannine Wendt, Referentin im Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der AWO Unterfranken.
Die Spendenübergabe hat einen ernsten Hintergrund: "Leider nimmt Gewalt, vor allem die von Männern gegen Frauen immer mehr zu", so Köhler, "nicht selten mit tödlichem Ausgang." Weltweit stirbt alle zehn Minuten eine Frau durch geschlechtsspezifische Gewalt im Familienkreis, zitiert der Ortsvereinsvorsitzende von der UN veröffentlichte Zahlen.
AWO FamilyPower ist eine Partnerschafts- und Familienberatungsstelle mit dem Arbeitsschwerpunkt Gewaltprävention. Die Beratungsstelle unterstützt alle Menschen, die nach Lösungen und Veränderungen – in der allgemeinen Lebensplanung, beim Gestalten menschlicher Beziehungen und vor allem im Umgang mit Konflikten in Partnerschaft, Ehe und Familie suchen. "Zu uns kommen Paare ebenso wie Eltern, die sich gerade trennen und Umgangsregelungen finden müssen." Ziel der Beratung sei, so die Fachfrauen, dass die Ratsuchenden mit ihren Fragen und Problemen besser umgehen lernen und möglichst selbst individuelle Lösungswege erarbeiten.
Die Fachstelle Täter*innenarbeit häusliche Gewalt setzt bei den Tätern an. "Wir arbeiten in Gruppen mit bis zu acht Männern, mit dem Ziel, die Gewalt zu beenden", erläutert Einrichtungsleiterin Schmitt. Gewalttätige Männer sollen ihr Risiko erkennen, Wiederholungstäter zu werden und daher vorbeugende Maßnahmen ergreifen können.
Die beiden Einrichtungen befinden sich in denselben Räumlichkeiten und die Arbeit dort kann konfliktbehaftet sein. Aus diesem Grund, so Wendt, werde man die Spende nutzen, um einen Notfall-Alarmknopf zu installieren, mit direktem Draht zur Polizei. "Wir sind sehr froh, dass wir mithilfe ihrer Spende die Möglichkeit haben, diesen auch gesetzlich geforderten Schutzstandard für unsere Mitarbeitenden einzurichten."
Von: Alexandra Seifert (Referentin Kommunikation, AWO Bezirksverband Unterfranken)