Für die 1,4 Kilometer lange Verlängerung der Straßenbahn durch die Josef-Schneider-Straße und Oberdürrbacher Straße bis zum TSV-Sportplatz (wir berichteten gestern) wollte Stadtbaurat Christian Baumgart dem Umwelt- und Planungsausschuss des Stadtrates am Montag einen Kompromiss schmackhaft machen: Die Josef-Schneider-Straße bleibt wie bisher für den stadtauswärtigen Verkehr offen. Für dieses Entgegenkommen sei man der Universität sehr dankbar, betonten unisono Baumgart und Oberbürgermeisterin Dr. Pia Beckmann. Doch der Zinklesweg soll gemäß dem Bebauungsplan vor der Einmündung in die Oberdürrbacher Straße gesperrt werden.
"Man kann doch nicht zwei Stadtteile einfach voneinander abschneiden"
Wolfgang Roth CSU-Stadtratsmitglied
Baumgart warnte gar vor Entschädigungsforderungen des Freistaates, wenn man sich jetzt nicht mehr um den rechtskräftigen Bebauungsplan schere. Er erwartet durch die Sperrung des Zinklesweges eine Verkehrsentlastung für Grombühl, weil viele Autofahrer die Straße als Abkürzung in die Stadt benutzen. 7000 Fahrzeuge pro Tage seien gezählt worden. Insgesamt aber, da machte er keinen Hehl daraus, komme durch die neuen Kliniken mehr Verkehr auf den Stadtteil zu. Deshalb sei der zügige Ausbau der Straßenbahn so wichtig.
"Man kann doch nicht zwei Stadtteile einfach voneinander abschneiden", spitzte CSU-Stadtrat Wolfgang Roth die Bedenken einiger Mitglieder im Ausschuss zu, die - anders als Baumgart - durch die Sperrung noch mehr Verkehr für Grombühl erwarten. Die Grünen wunderten sich zudem über die Straba-Wendeschleife am TSV-Sportplatz - "in der Pampa statt in einem Wohngebiet" (Karin Miethaner-Vent). Baumgart will nun bis zur Stadtratssitzung am 10. November genauere Verkehrszahlen für den Zinklesweg vorlegen und zumindest mit der Uni nochmals über das Problem sprechen. Im Ausschuss endete gestern die Abstimmung mit acht zu fünf für die Straba-Verlängerung samt Zinklesweg-Sperrung.