„Das war auch für uns ein sehr hartes Jahr“, so fasst Michael Bucher, Pressesprecher und Organisator der Arbeitseinsätze das vergangene Jahr zusammen. Der Verein für Zivil- und Wehrtechnik mit Sitz in der Uffenheimer Wiesenstraße betreibt ein privat geführtes Museum, in dem neben Kleinexponaten auch Großgerät verschiedenster Art aus unterschiedlichen Streitkräften zu bestaunen ist.
Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, alle Fahrzeuge in einem fahrtüchtigen Zustand zu erhalten. „Wir arbeiten im Grunde das ganze Jahr dafür, unsere Fahrzeuge am Tag der offenen Tür, der traditionell am ersten Juni-Wochenende stattfindet, in einer dynamischen Vorführung dem Publikum näher zu bringen.“ Und Bucher ergänzt: „Ohne den großartigen, persönlichen Einsatz unserer Mitglieder wäre das überhaupt nicht möglich.“
Fahrtüchtige Exponate
Dabei gibt es gerade hier eine Besonderheit: Bucher, sowie etliche andere sind noch an dem ein oder anderen Fahrzeug selbst ausgebildet worden und können ihr Wissen zur Erhaltung einbringen. „Ich denke, wir sind neben den wirklich großen staatlichen Museen die einzigen, deren Exponate fahrtüchtig sind, anstatt in einer Ausstellungshalle zu verstauben“, sagt er stolz. Natürlich sind diese Fahrzeuge gesetzeskonform geprüft und „demilitarisiert“, sogar die Mitglieder werden behördlich überprüft. „Das ist wichtig und absolut korrekt – wir sind weder eine politische Plattform noch sonst irgendeine Untergrundorganisation. Wir wollen mit unserer Arbeit Technik erlebbar machen und durchaus zum Nachdenken anregen.“
Doch das Virus bringt auch hier, wie in anderen Organisationen auch, das Vereinsleben zum Stillstand. Konnten im Frühjahr noch einige Renovierungsarbeiten in den Ausstellungshallen durchgeführt werden, sind seit geraumer Zeit keinerlei Aktivitäten mehr möglich. „Wir erhalten keine öffentlichen Fördermittel, konnten und können aktuell das Museum nicht öffnen und auch der Tag der offenen Tür als unsere Haupteinnahmequelle musste abgesagt werden.“
Leopard, Gepard, Marder und Co
Viele geplante Restaurierungen aber auch wichtige Fristenarbeiten an Ausstellungstücken können nicht wie erhofft durchgeführt werden.
„Resignation ist aber nicht unser Ding und so haben wir versucht, aktiv damit umzugehen und über soziale Netzwerke zumindest das Interesse am Museum wach zu halten.“
In der Museums-Szene sind sie bekannt, die „Uffenheimer“ – sogar die Bundeswehr hatte im letzten Jahr für einen großen „Tag der Bundeswehr“ Leopard, Gepard, Marder und Co samt Besatzung nach Dillingen zu einer Vorführung eingeladen.
„Wir hoffen, dass wir uns bald wieder alle gesund treffen können – denn es geht nicht nur um die Fahrzeuge. Das Vereinsleben und einfach das soziale Miteinander vermissen wir schon sehr.“
Von: Michael Bucher, Öffentlichkeitsarbeit, Verein für Zivil- und Wehrtechnik in Uffenheim