Die blau-gelbe Flagge der Ukraine wehte zusammen mit der Europafahne vor der Stadthalle. Gut 200 Menschen, manche blau und gelb gekleidet, trafen sich am Sonntagabend beim Partnerschaftsbrunnen, um für Frieden in der Ukraine zu beten.
Sie waren dem Aufruf von Bürgermeister Wolfgang Lampe zu einem stillen Protest gegen den Krieg in Europa gefolgt. "Mit diesem setzen wir ein Zeichen der Anteilnahme und Verbundenheit gegen Krieg", sagte Lampe, der von dramatischen Entwicklungen in der Ukraine sprach. Er sei sehr betroffen von den Geschehnissen.
"Wir sind in Gedanken bei den Menschen in der Ukraine und speziell bei unseren Freunden in Jaworiw", erinnerte Lampe an die freundschaftlichen Beziehungen, die sich in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Jaworiw ist eine Stadt bei Lwiw, nicht weit weg von der polnischen Grenze. Uffenheims polnische Partnerstadt Kolbudy pflegt mit Jaworiw eine Schulpartnerschaft.
In Jaworiw gebe es aktuell keine Kriegshandlungen, doch aus der Ukraine Richtung Polen flüchtende Menschen kämen durch die Stadt. Wenn geklärt sei, was die Freunde benötigten, werde er eine Sammlungsaktion starten, kündigte Lampe an.
Uffenheims Pfarrer und Dekan Gerd-Richard Neumeier sprach mit allen zusammen ein Friedensgebet für die Ukraine und die Welt. Gemeinsam im Gebt vereint verharrten die Menschen dann auch noch einige Zeit in Stille. Dieser 15-minütige stille Protest gegen den Krieg findet nun jeden Sonntag um 18 Uhr am Partnerschaftsbrunnen statt.
"Das Schweigen für den Frieden bringt auf leise, aber kraftvolle Art zum Ausdruck, dass uns oft die Worte fehlen, um auf das Elend von Flüchtlingen, von Krieg, Hunger und Unterdrückung weltweit zu reagieren", erklärte Lampe. Er freute sich, dass beim ersten Mal schon so viele Uffenheimer und Uffenheimerinnen sich solidarisch mit den Menschen in der Ukraine zeigten.