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Würzburg
Sternstunde - Monteverdis Maienvesper in St. Stephan
Bearbeitet von Stefan Pompetzki
 |  aktualisiert: 22.11.2021 02:21 Uhr

Woher die Worte nehmen, die das Ereignis angemessen beschreiben, das kürzlich in der Stephanskirche stattgefunden hat? Christian Heidecker brachte in der nahezu ausverkauften Kirche mit der Cappella St. Stephan, einer Gruppe von Vokalsolisten und dem Instrumental-Ensemble L'arpa festante die Marienvesper von Claudio Monteverdi zur Aufführung, heißt es in einer Pressemitteilung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Sie wurde zu einem Höhepunkt, zu einer Sternstunde des hiesigen Konzertlebens (und das in Zeiten der Pandemie mit ihren vielfältigen Beschränkungen).

Claudio Monteverdi (1567 - 1643) hatte mit diesem Werk eine mehrstimmige Fassung des Abendgebets aus dem Offizium, dem Stundengebet der Kirche geschaffen. Ihm liegen fünf  Psalmen, ein Hymnus und das Magnificat zugrunde, die durch einige Texte aus dem Hohenlied erweitert werden. Musikalisch sind in aufregender Weise die Elemente der großen Musikgeschichte der Mehrstimmigkeit bis 1600 mit den neuen Bestrebungen der damaligen Zeit verbunden, und das auf der Grundlage des gregorianischen Chorals der Vorlage. Die Marienvesper steht so am Anfang der Reihe liturgischer Monumental-Kompositionen der kommenden Jahrhunderte.

Die Sängerinnen und Sänger des Cappella stellten sich in den bis zu zehnstimmigen Chorsätzen den Anforderungen an Aussprache, absolute Präsenz und großen Klang mit deutlich spürbarem Einsatz und Erfolg, die Vokalsolistinnen und -Solisten (Teresa Suschke und Franziska Bobe, Sopran, Tilman Lichdi und Oliver Kaden, Tenor, Felix Mischitz und Florian Küppers, Baß) berührten vielfältig durch ausdrucksstarke Wiedergabe. Die Musiker des Instrumental-Ensembles begeisterten durch die kunstvolle Behandlung ihrer anspruchsvollen Partien.

Heidecker hatte zügige Tempi vorgegeben, er ließ die Klangfülle aufblühen und sorgte für die zurückgenommenen Stellen (Echos), und schuf die Voraussetzungen für eine grandiose Aufführung dieser großen Musik, heißt es weiter in der Mitteilung.

Am Ende brach - nach einer kurzen Zeit absoluter, ergriffener Stille - der Beifall der begeisterten Zuhörer aus, der fast nicht enden wollte: Was für ein Erlebnis.

 
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