zurück
WÜRZBURG
Stellwerck-Verlag stellt die Weichen
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 01.10.2014 19:57 Uhr

Ein eigenes Haus für junge Autoren, Kunst- und Literatur-Workshops, Lesungen und Ausstellungen – ein lang gehegter Wunsch, der nun bald Wirklichkeit werden wird. Der Würzburger Stellwerck-Verlag und der Verein Kunst im öffentlichen Raum (KÖR) haben die frühere Villa Jungnikl im Bohlleitenweg 109 gemietet und wollen in dem Haus, das früher einmal ein Domizil für traditionelle Hausmusik war, einen lebendigen und kreativen Treffpunkt für junge Literatur und Kunst einrichten.

Noch ist das Haus in der Nähe des neuen Kultur- und Kreativzentrums Bürgerbräu stark renovierungsbedürftig, erzählt Christine Ott, Leiterin des Stellwerck-Verlags und zusammen mit KÖR der Motor für das Projekt. Mit im Boot sind als Kooperationspartner auch die Stadtbücherei, der Autorenkreis, die Aktion „Würzburg liest ein Buch“ sowie das Jugendkulturhaus Cairo.

Zunächst wird aufgeräumt

Alle haben schon gewisse Vorstellungen, was sich in dem neuen Literaturhaus alles machen lässt und welchen Beitrag sie dazu leisten können, doch zunächst einmal muss das Gebäude für seinen neuen Zweck tauglich gemacht werden. Deshalb findet vom 17. bis 19. Oktober eine erste Aus- und Aufräumaktion statt, zu der interessierte Helfer gerne gesehen sind. Die offizielle Schlüsselübergabe an Stellwerck und KÖR wird am 3. November erfolgen. Danach wird das Haus mit junger Kunst und Literatur bespielt. Erste Veranstaltung in der Villa Jungnikl wird am 21. November ein Lesekonzert mit Stellwerck-Autor Axel Roitzsch und der Evgenij Zelikman-Band sein.

Junge Literatur „live“

Einen weiteren Vorgeschmack auf das literarische Geschehen in der neuen Lesebühne kann man sich am Samstag, 11. Oktober, bei den Zellerauer Kulturtagen verschaffen. Dann treten im Nähcafé Edeltraud in der Frankfurter Straße 41 Pauline Füg, Tobias Heyel und Marvin Ruppert zu einer Poetry-Slam-Show mit Lyrik und Prosa auf. Ab Ende des Jahres ist dieses Trio dann – präsentiert von Stellwerck – gemeinsam mit der diesjährigen Leonhard-Frank-Preisträgerin Ulrike Schäfer regelmäßig im Theater am Neunerplatz zu erleben. Dort präsentieren sie das neue Leseprogramm „Großraumdichten und Kleinstadtgeschichten“ – zum ersten Mal am 4. Dezember mit dem Stellwerck-Autor Axel Roitzsch als Gast.

Ebenfalls bei den Zellerauer Kulturtagen gibt es am 12. Oktober einen U 20-Slam von Schülerinnen und Schülern, die in den vergangenen Monaten einen Stellwerck-Workshop besucht haben. Jetzt können sich die Jungpoeten erstmals vor Publikum ausprobieren. Erlaubt sind alle Textarten, egal ob Gedicht, Kurzgeschichte oder auch Songtext. Das Ganze findet von 15 bis 16 Uhr auf dem Bürgerbräu-Gelände im Theater Ensemble statt.

Nachdem der 2008 gegründete Stellwerck-Verlag bisher zwei Anthologien mit Texten verschiedener Autoren sowie einen Lyrikband von Pauline Füg veröffentlicht hat, kam jetzt das erste Prosabuch auf den Markt: Die Novelle „Der Redner“ von Axel Roitzsch. „Axel Roitzsch ist uns schon früher aufgefallen“, erklärt Stellwerck-Verlegerin Christine Ott. Denn er hat schon 2008 bei der Verlagsgründung einige seiner Kurzgeschichten eingeschickt, die beeindruckt haben.

„Der Redner“ ist nun sein erster großer literarischer Text überhaupt und entstand größtenteils auf einer sechswöchigen Reise nach Nepal. In dem 90-seitigen Text geht es um den weltberühmten Redner Mercateles, der in die Stadt des ich-Erzählers kommt, um dort eine Rede zu halten. Abgesehen von seinem Alter – man sagt ihm nach, er sei 300 Jahre alt – ist das Besondere an ihm, dass er von Geburt an taub ist, sich also nicht reden hört. Am Abend von Mercateles' Rede Im ereignen sich dann merkwürdige Dinge.

Das Buch: Axel Roitzsch, Der Redner, 96 Seiten, Würzburg 2014, 96 Seiten, 9.90 Euro, ISBN 978-3-941949-03-4

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Karl-Georg Rötter
Anthologien
Ausstellungen und Publikumsschauen
Kulturtage
Leonhard Frank
Nepal-Reisen
Rhetoriker
Workshops
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • uwe.luz@t-online.de
    ... dass es so etwas gibt. Möge die Villa zum Bollwerk werden gegen die um sich greifende Beliebigkeit in unserer Gesellschaft und die Verdummungsindustrie à la Heidi Klum und Schlag den Raab.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten