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Gerbrunn
Stellungnahme: Gerbrunns Bürgermeister über den "Ärzteflyer"
Bearbeitet von Susanne Vankeirsbilck
 |  aktualisiert: 09.11.2020 02:16 Uhr

Zum Artikel "Bürgerentscheid Gerbrunn: Ärzte-Flyer sorgt für Ärger", veröffentlicht am 4. November,  nimmt nun seinerseits Gerbrunns Bürgermeister Stefan Wolfshörndl wie folgt Stellung:

"In dem Artikel wird die Vorgehensweise der Verfasser beleuchtet. Aus Sicht der Gemeinde Gerbrunn müssen für ein umfassendes Bild neben der durchaus fragwürdigenden Vorgehensweise aber auch die fehlerhaften Inhalte des Flyers betrachtet werden.

Im betreffenden Flyer werden die negativen Auswirkungen der Erweiterung IV des Industriegebiets Am Kirschberg auf Umwelt und Klima kritisiert. Im Umweltbericht zur Planung ist klar und deutlich dargelegt, dass erhebliche klimatische Veränderungen durch die Errichtung des Industriegebiets nicht zu erwarten sind. Aufgrund der Topographie bei der Reliefumgestaltung am Hang bleibt der Talraum als klimatische Frischluftschneise natürlich erhalten.

Transparent und umfassend beleuchtet

Auch das Schutzgut Bevölkerung und Gesundheit wird im Umweltbericht transparent und umfassend beleuchtet. Schallemissionskontingente, der Ausschluss kritischer Betriebsformen und Tätigkeiten wie beispielsweise die Unzulässigkeit von Störfallanlagen oder die Unzulässigkeit der mechanischen Behandlung ,gefährlicher Abfälle' sowie die Einhaltung aller einschlägigen Gesetze und Normen stellt dies sicher.

Im Rahmen der erforderlichen Genehmigung des konkreten Vorhabens durch übergeordnete Behörden sind auch entsprechende Nachweise zum Schallschutz sowie zur Luftreinhaltung zu führen, dass die Vorgaben des Bebauungsplans eingehalten und die technischen Normen erfüllt sind. Auf der Grundlage der aktuellen Planungen kann im Ergebnis davon ausgegangen werden, dass keine nachteiligen Auswirkungen auf die Bevölkerung und deren Gesundheit zu erwarten sind.

Gutachten und Unterlagen wurden veröffentlicht

Mich verwundern die Pauschalaussagen im sogenannten Ärzteflyer schon sehr, da alle Gutachten und Unterlagen seit Monaten im Rahmen der Auslegung veröffentlicht sind und seit Oktober im Rahmen der Informationen zum Bürgerentscheid nochmals bekannt gemacht wurden. 

Man befasst sich leider nicht ansatzweise mit der aktuellen Planung, öffentlich dokumentierten und einsehbaren Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen und spricht pauschal von potentiellen und beträchtlichen Gesundheitsgefahren. Dies kann man wohlwollend im besten Fall noch als unsachlich bezeichnen, man könnte auch sagen, dass ganz einfach Ängste und Sorgen geschürt werden. Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen sich die Planunterlagen auf der Gemeindehomepage einzusehen und sich neutral zu informieren."

 
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  • Midgard
    Es gibt auch Bundesländer, in denen Bauschuttrecycling in solcher Nähe zur Wohnbebauung gar nicht genehmigungsfähig ist. Das hat sicher einen Grund.
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  • stefanloehrde
    Der Flyer ist nichts anderes als eine verständliche formulierte Zusammenfassung der Bedenken von medizinischen Experten zum Bauschuttrecycling in der Nähe von Wohngebieten. Dass diese Auffassung den Befürwortern des Industriegebiet natürlich nicht passt, ist verständlich. Wenn Sie den Ärzten allerdings unsachliche oder polemische Behauptungen unterstellen, ist das in meinen Augen anmaßend. Zumal es keinen Mediziner geben dürfte, der allen Ernstes die Auffassung vertritt, dass von einem Biotop in Wohnortnähe mehr Gesundheitsrisiken ausgehen als von einem Industriegebiet.

    Es dürfte auch keinen ern Mediziner geben,
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  • GerSt
    Medizinische Experten können ihre Bedenken gerne öffentlichkeitswirksam äußern. Es geht nicht darum, ob das meiner Meinung entspricht. Ich betrachte die Argumentation im Flyer und welchen Wert hat eine Prognose, die auf teilsweise grob falschen Annahmen zum geplanten Betriebsablauf getroffen wird? Es geht nicht um Details, die ich besser zu wissen meine, sondern darum, dass die Darstellung des Bauvorhabens schlicht in vielerlei Hinsicht falsch ist. Auch z.B. die Bildauswahl zeichnet ein fälschliches Bild und suggeriert Gefahren, die so nachweislich nicht zu erwarten sind. Eine solche Vorgehensweise ist doch insbesondere für renommierte Doktoren/Professoren, die bestens wissen, wie man Aussagen faktengetreu und fundiert belgt, fragwürdig.

    Die Aussage, dass ein Industriegebiet in Nähe von Wohnbebaung gesundheitsgefährdend sei, ist mir zu pauschal. Ich kenne übrigens mehrere in Gerbrunn wohnhafte anerkannte Ärzte, die für das Bauvorhaben stimmen.Auch das sind "Gerbrunner Ärzte"
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  • stefanloehrde
    Spannend, dass die Firma Riegel, der Bauschuttrecyclingverband und nun auch noch der Bürgermeister ernsthaft glauben über mehr medizische Expertise zu verfügen, als acht renommierte Ärzte, Krebsforscher und Wissenschaftler. Vielleicht sollten die Gerbrunner Bürger künftig bei Krankheit nicht mehr zu ihren Ärzten gehen, sondern gleich zur Firma Riegel und dem Bürgermeister.
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  • GerSt
    Ihr Kommentar offenbart doch das Problem. Das Urteil von Ärzten zum Thema Gesundheit wird verständlicherweise gehört.

    Der Warnhinweis im „Ärzteflyer“ lässt aber eine seriöse medizinisch-fachliche Grundlage offenkundig vermissen. Stattdessen basiert die Warnung auf Annahmen zur zukünftigen Feinstaubentwicklung, die sogar offensichtlich falsche Betriebsabläufe vorsaussetzen. Die fachliche Grundlage für die Prognose der Ärzte wird nicht aufgezeigt. Der Flyer ist doch gerade deshalb so umstritten.

    Weil Ärzte einen guten Ruf genießen, ist es so fatal, dass der Flyer in so vielerlei Hinsicht unsachlich ist. Widerspruch, wie der des Bürgermeisters, wird sofort polemisch als Anmaßung abgetan.

    Mit dem Flyer hat man allein auf den Effekt des Urteils renommierter Ärzte gesetzt und dabei inhaltlich sehr unsauber argumentiert. Ärzte können die Konsequenzen von Feinstaub beurteilen.Keine Frage! Ob dass auch für dessen Ausbreitung gilt, bin ich mir in Anbetracht des Flyers sehr unsicher.
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