Im Frühsommer, als der Corona-Virus und der Lockdown das öffentliche Leben lahm legten und Schulen und Kindergärten geschlossen waren, hatten in ganz Deutschland Steinschlangen Hochkonjunktur. In der Form einer sich windenden Schlange lagen Reihen von bunt bemalten Steinen an öffentlichen Plätzen. Sie sollten den Gegensatz zum grauen Alltag demonstrieren und Kontakte knüpfen, ohne sich persönlich begegnen zu müssen.
Auch in Oberpleichfeld gibt es so eine Steinschlange. Die Idee dazu hatte Michaela Michalzik. Im Freundeskreis und über soziale Medien rief sie mit ihren Kindern zum Mitmachen auf. Die Steine sollten daheim bemalt und zur Sitzbankecke an der Pleichach gebracht werden. So wurde aus der Beschäftigung gegen Langeweile und zur Aufmunterung zu Hause eine Verbindung "mit der Welt draußen" geschaffen.
Steinschlange wurde länger und länger
"Es hat uns gefreut, wenn die Steinschlange bei unseren Besuchen länger und länger geworden ist", gesteht Initiatorin Michalzik. Mit einem Hinweisschild hatte sie die Aktion erklärt und Kinder und Erwachsene um das Mitmachen gebeten. So entstanden kleine Kunstwerke mit Regenbogen, Sonne und Wolken, Marienkäfern, Mustern, Smilies, Herzchen und Mickymaus, manchmal sogar mit Glitzer darauf.
Die bunte Steinschlange habe vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, ist Bürgermeisterin Martina Rottmann sicher. Dass am nahen Radweg mancher Freizeitsportler abgestiegen ist zum Schauen und auch aus Nachbarorten Steine dazugelegt worden sind, freut die Oberpleichfelder.
Nun soll die Steinschlange zum örtlichen Kindergarten St. Sebastian umziehen. Beim Mähen der Wiese stören die Steine auf die Dauer und der erwartete Schneefall im Winter würde sie verdecken. Die rund 130 Steine werden ihre Botschaften "Wir schaffen das" und "Bleibt gesund" somit in den Kindergarten weiter tragen.