„Die vielfältige afrikanische Musik strahlt nicht nur Lebensfreude aus, sie baut auch Brücken und stiftet neue Freundschaften“, sagt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Eröffnung des 30. Würzburger Africa Festivals. Die Veranstaltung sei ein Fest des Begegnung, der Partnerschaften und des Austauschs. „Wir brauchen mehr internationalen Austausch, nicht weniger.“
Für Steinmeier ist es nicht der erste Besuch auf dem Festival. Im Jahr 2008 eröffnete er als damaliger Außenminister das 20. Africa Festival. Nun, zehn Jahre später, möchte er erneut für ein aufgeklärtes Afrikabild werben. Der Kontinent sei mehr als ein „Ort der Krisen und Konflikte“. Es gebe Armut und Not, aber es gebe vor allem junge Menschen, die ihr Land voranbringen wollen. „Es kann der Welt nicht gut gehen, wenn es Afrika dauerhaft schlecht geht. Wir müssen diesen jungen Menschen helfen.“
Steinmeier lobt Africa Festival
Der Bundespräsident war gemeinsam mit seiner Frau Elke Büdenbender der Einladung des Festivalchefs Stefan Oschmann nach Würzburg gefolgt. Afrika verbindet die beiden Männer nicht nur an diesem Nachmittag. So trafen sie sich etwa im Dezember bei einer Reise des Bundespräsidenten nach Gambia. Oschmann gehörte damals dessen Delegation an.
Nun also das Wiedersehen auf den Würzburger Mainwiesen. In der Hitze des Havanna-Zeltes zeigt sich der Bundespräsident entspannt und unkonventionell, schon nach wenigen Minuten legt er das Sakko ab. Dass das Africa-Festival seinen 30. Geburtstag feiere, sei der Beweis dafür, dass Oschmann etwas Großartiges geleistet habe, so Steinmeier.
Bundespräsident sucht den Dialog mit Sona Jobarteh
Einfach nur ein paar lobende Worte sind dem Bundespräsidenten allerdings nicht genug. Er sucht den Dialog. Im Podiumsgespräch diskutiert er mit Sona Jobarteh, einer bekannten Kora-Spielerin aus Gambia. Auch sie traf Steinmeier im vergangenen Jahr bei jener Reise in das westafrikanische Land.
Verleihung des Africa-Festival-Awards an Sona Jobarteh
Die Kora-Spielerin –eine Kora ist eine afrikanische Harfe – spendet nicht nur mit ihrer Musik Hoffnung, sondern auch mit ihrer Schule, an der die Bildung von Kindern und Jugendlichen durch Tanz und Musik gefördert wird. Für ihr Engagement wurde die Musikerin in diesem Jahr mit dem Africa-Festival-Award ausgezeichnet und konnte sich über einen Scheck in Höhe von 25 000 Euro für die Gründung einer neuen Schule freuen. Jobarteh unterrichtet an ihrer Schule nicht nur Musik. Sie lehre die Kinder auch, dass ihre Zukunft in ihren eigenen Händen liege, betont die Gambierin in der Diskussion mit Steinmeier.
Africa Festival läuft noch bis Sonntag
Noch bis Sonntag dauert das internationale Africa Festival, das mittlerweile als das größte Festival afrikanischer Musik und Kultur in Europa gilt. Erwartet werden an den vier Tagen bis zu 100 000 Besucher. Nicht nur der bunte Basar und die Trommler am Wegesrand, auch die offene Bühne, Podiumsdiskussionen und Fotoausstellungen ziehen jedes Jahr zahlreiche Menschen an. Als Künstler im großen Zirkuszelt treten unter anderem Fatouma Diawara, Manu Dibango, Angélique Kidjo und auch die Kora–Spielerin Jobarteh auf.
Knapp 7000 Künstler aus 56 Ländern
In den vergangenen 30 Jahren waren knapp 7000 Künstler aus 56 Ländern zu Gast, darunter international erfolgreiche Stars wie Miriam Makeba oder Youssou N'Dour. Mehr als zwei Millionen Menschen besuchten das Festival seit dessen Gründung. Eine Erfolgsgeschichte. Um die Zukunft des Festivals sei ihm nicht bange, sagt Steinmeier. Bleibt abzuwarten, ob er in zehn Jahren wieder an die Würzburger Mainwiesen zurückkehrt – dann, um das 40. Africa-Festival zu eröffnen.
Das ist ein Kulturfestival. Was hat das mit der Flüchtlingspolitik zu tun?
Man könnte ja kritisieren, das ein Politiker sich in der Publicity sonnt. Aber warum deswegen die ganze Veranstaltung schlecht machen?