
Digitalisierung ist in vielen Bereichen längst ein Muss. Das gilt auch für die Städte und Gemeinden in den Landkreisen Würzburg und Kitzingen. Deshalb wollen sich die Mitgliedskommunen der Allianz Maindreieck nun gemeinsam den Herausforderungen stellen. Dafür soll sich eine neue IT-Abteilung mit zwei angestellten Fachkräften künftig um die Aufgaben, die in den beteiligten Kommunen anfallen, kümmern. Ein Pilotprojekt, das von der Regierung von Unterfranken in den ersten beiden Jahren mit 90.000 Euro gefördert wird.
Bisher liefen IT-Aufgaben nebenbei
"Ein brennendes Thema ist es die ganze Zeit schon", sagt Allianzmanager Bastian Lange. Digitalisierung sei neben dem Bereich Kultur derzeit sogar das Schwerpunktthema für die Allianz. Es gehe dabei nicht nur um die technische Betreuung der Rathäuser, sondern auch um das 2024 novellierte Onlinezugangsgesetz (OZG) zur elektronischen Verfügbarkeit von Verwaltungsleistungen. Bisher hätten in den Rathäusern Technologie-affine Mitarbeiter oder Bürgermeister den IT-Bereich nebenbei und zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben "mitbetreut", so Lange. Lediglich Marktbreit hat bereits eine entsprechende Fachkraft, beteiligt sich aber dennoch an dem Pilotprojekt. Die neue Kooperation, für Ochsenfurts Bürgermeister und Allianzsprecher Peter Juks ein Paradebeispiel interkommunaler Zusammenarbeit, ist mehr als willkommen.
Die Herangehensweise, sich mit externen Dienstleistern zu behelfen, sei nicht auf der Höhe der Zeit gewesen, rekapituliert Lange die Findungsphase. Gerade für Ochsenfurt sei das "unterbesetzte" Thema IT drängend. Die Kooperation mehrerer Gemeinden im Archivwesen ist für Peter Juks die Blaupause, weil die sehr gut funktioniere.
Standort der neuen Abteilung ist Ochsenfurt
Ihren Standort wird die neue IT-Abteilung für das südliche Maindreieck im Neuen Rathaus in Ochsenfurt haben. Von dort bekommen die Verwaltungsmitarbeiter in allen Häusern Hilfe für jedwedes IT-Problem. Datensicherheit und das Netzwerkmanagement sind obligatorische Aufgaben, dazu kommen die Themen Datensicherung, Systemupdates und Zugriffsrechte sowie Mitarbeiterschulungen.
Darüber hinaus ist die gemeinsame Beschaffung von Hardware und die Angleichung der Systeme angedacht. Daten sollen über System- und Schnittstellen hinweg verfügbar sein, auch korrespondierend mit anderen Behörden. Das soll künftig auch die Zusammenarbeit in der Allianz erleichtern. Denn dadurch würde beispielsweise die Informationen zu den örtlichen Rad- und Wanderwegen oder zu Veranstaltungskalendern digitalisiert vorliegen, von jedem Arbeitsplatz in Echtzeit abrufbar.
Elf der zwölf Maindreieck-Kommunen sind an Bord. Die meisten sind Vertragspartner über ihre Verwaltungsgemeinschaften (VG). Nicht beteiligt ist Sulzfeld, das Mitglied der VG Kitzingen ist. Immerhin seien genügend qualitativ gute Bewerbungen eingegangen, bemerkte Juks. Er beobachte, dass die öffentliche Hand als Arbeitgeber in den vergangenen zwei Jahren offenbar wieder attraktiver geworden sei.
Zwei IT-Kräfte Mitarbeiter sind zunächst vorgesehen, womit auch der Vertretungsfall gesichert sei. Laut Lange habe sich im ersten Arbeitsgespräch zwischen den Verwaltungsgemeinschaften Eibelstadt und Marktbreit sowie zwischen Ochsenfurt, Randersacker und Theilheim schon abgezeichnet, dass aufgrund der Fülle von Aufgaben vielleicht auch drei Mitarbeitende gebraucht würden.