Es ist der lang ersehnte Wunsch des Würzburger Landrats Eberhard Nuß: Mit einer Fahrkarte will er eines Tages mit dem Bus von Tauberrettersheim, dem südlichsten Zipfel seines Landkreises, bis zum Kreuzberg in der Rhön fahren. Nun werden bis zu dieser Traumreise aber noch einige Jahre vergehen müssen. Zum 1. August 2022 will die am Montag gegründete Nahverkehr Mainfranken GmbH den gemeinsamen Verkehrsverbund, der Stadt und Landkreis Würzburg, die Landkreise Schweinfurt, Kitzingen, Main-Spessart, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Hassberge sowie die Stadt Schweinfurt einschließt, gegründet haben.
Im Landkreis Schweinfurt gibt es noch kein Wabensystem
Montagnachmittag im Wenzelsaal des Würzburger Rathauses: Es ist ein feierlicher Anlass. Ein Notar verliest die Urkunde, dann unterzeichnen alle an der Nahverkehrs GmbH beteiligten Landräte und Bürgermeister den Vertrag. Oberbürgermeister Christian Schuchardt spricht von einer „Eheschließung“. Der Trauschein hat lange auf sich warten lassen. Denn Landrat Eberhard Nuß geht bereits seit 2010 mit dieser Idee schwanger. Er suchte Mitstreiter für einen gemeinsamen Verkehrsverbund und hatte zuerst die Region Mainfranken GmbH quasi als „Heiratsvermittlerin“ im Blick.
Die Stadt Würzburg und den Landkreis Kitzingen hatte Nuß da bereits auf seiner Seite. 2012 kam der Landkreis Main-Spessart hinzu. Dann ließ die Begeisterung nach. Vor allem die Stadt Schweinfurt äußerte sich damals noch eher zurückhaltend zu einem gemeinsamen Verkehrsverbund. Das liege daran, dass es in Schweinfurt noch kein Wabensystem gebe, erläuterte Christopher Alm, Geschäftsführer der Nahverkehr Mainfranken GmbH.
Regierungspräsident Beinhofer: „Eine schwere Geburt.“
Würzburgs Oberbürgermeister Schuchardt spricht von einer großen Chance für die Region. „Das Ziel, einen neuen, gemeinsamen Verbund zu schaffen, hat heute mächtig Rückenwind bekommen“, so Schuchardt. Die gemeinsame neue „Aufgabenträgergesellschaft“ stelle dabei die Basis für einen Prozess dar, der mehrere Jahre in Anspruch nehme. Dieser Schritt sei nun auch notwendig geworden, um die gute Fördersituation wahr zu nehmen.
Regierungspräsident Paul Beinhofer freute sich als „Geburtshelfer bei dieser schweren Geburt“ dabei zu sein. Der angestrebte Verkehrsverbund wäre, sollte er im August 2022 verwirklicht werden, dann bayernweit der drittgrößte und würde auf jeden Fall die Region auszeichnen.
60 Verkehrsunternehmen treffen sich Mitte Januar
„Der neue Verbundraum, der von den Haßbergen bis in den Main-Spessart und vom Rhön-Grabfeld bis in den Landkreis Kitzingen reicht, gibt uns die Möglichkeit, den Nahverkehr im gesamten Bereich attraktiver zu machen“, sagte Schweinfurts Landrat Florian Töpper. Dabei gibt er zu, dass die Erweiterung durchaus noch ein Stück „harte Arbeit“ ist. Mitte Januar 2018 soll es ein Treffen mit allen Verkehrsunternehmen der Region geben, um offen und transparent über die Ziele zu beraten. Die Rede ist von etwa 60 Unternehmen.
Die Kooperationsverträge mit den Verkehrsunternehmen sind der erste Schritt, erklärt Geschäftsführer Alm. Danach soll der Wabenplan für die Regionen Würzburg und Main-Rhön harmonisiert werden. „Es folgt eine Verkehrserhebung und dann müssen die Tarifverluste berechnet und ausgeglichen werden“, erläutert Dominik Stiller, ebenfalls Geschäftsführer, das weitere Vorgehen. Dieses Gutachten würde sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, so dass der Verbund erst 2022 kommen kann. Landrat Nuß ist dann schon im Ruhestand.
Ich glaube viele Bürger von SW wollen keine Zwangsehe mit Wü
Bis heute noch keine Wochenkarten - bis heute noch kein eticket.
Man sieht SW ist da fortschrittlicherer.
Denn das Wabensystem hat die meisten Fahrten verteuert.
Warum also eine Vernunftsehe-die nicht vernünftig ist?
Warum bringt man es nicht zustande, sich dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) anzuschließen? Dies ist doch die einzige sinnvolle Variante!
Neben Mittelfranken gehören auch Oberfranken zum größten Teil dazu und Teile der Oberpfalz. Hier verschlafen die unterfränkischen Politiker/innen die richtige Entwicklung!
Der VGN funktioniert bnereits hervorragend (was nicht so oft vorkommen soll) und ein Beitritt Unterfrankens bedeutet für alle (besonders die Bürger/innen) eine riesige Win-Win-Situation! Seit Einführung des VGN sind die Fahrpreise im Vergleich zu DB-Tarifen gewaltig gesunken!
Beim VRN kann man von Würzburg aus in das VRN-Tarifgebiet und wieder zurück zu VRN-Tarifen fahren. Der VGN geht leider nur bis Dettelbach Bahnhof, so dass man neben dem öPNV auch immer noch das Auto benutzen muß.